
Du verhältst dich oft ganz anders als du es dir wünscht? Du möchtest selbstsicher auftreten, aber du weißt nicht, wie?
Angst vor Streit behindert dich und du gibst schnell klein bei?
Du hast vielleicht schon körperliche Beschwerden wie Kopf- und Bauchschmerzen oder eine immer stärker auftretende Allergie?
Hier erfährst du, was du selbst jetzt tun kannst, um selbstsicher auftreten zu können. Du bekommst ganz konkrete und direkt umsetzbare Anregungen, die dir helfen, dich abzugrenzen.
Da Körper und Psyche eng zusammenhängen, kannst du durch die Anregungen in diesem Artikel viel gegen die Warnzeichen deines Körpers und für ein körperliches Wohlbefinden tun.
Bestimmt hast du einiges erlebt, was dich in der Vergangenheit sehr belastet und dein Selbstbewusstsein angekratzt hat. Jemand hat deine Grenzen verletzt. Vielleicht müsstest du in der Beziehung Probleme ansprechen, aber du traust dich nicht. Es ist sehr verständlich, dass du unsicher geworden bist. Du bist vorsichtig geworden und willst dich vor erneuten Verletzungen schützen. Wenn du nichts sagst, behinderst du dich aber auch selbst in der Erfüllung deiner Bedürfnisse.
1. Deine Fähigkeit selbstsicher auftreten zu können existiert schon
Ich habe eine gute Nachricht für dich: Du kannst das verändern und hast es in der Hand. Zwar prägen dich deine Erfahrungen, aber du kannst deine Gegenwart und Zukunft beeinflussen. Und weil du diesen Artikel hier liest, weiß ich schon, dass du lernbegierig bist und etwas verändern willst.
Das ist eine ganz wichtige Voraussetzung um selbstsicher auftreten zu können. Warum? Viele Menschen sagen über sich: „ich bin unsicher. Das war schon immer so. Daran wird sich auch nichts ändern“. Die werden diesen Artikel bestimmt nicht lesen. Und sie bewirken durch ihr Verhalten eine „sich selbst erfüllende Prophezeiung“: bei denen wird sich auch nichts ändern. Du unterscheidest dich deutlich von diesen Menschen. Du bist motiviert und engagiert, das sind wichtige Voraussetzungen für einen Erfolg, die nicht jeder hat.
Wenn es einen Glauben gibt, der Berge versetzen kann,
dann ist es der Glaube an die eigene Kraft.
(Marie von Ebner-Eschenbach)
2. Wie du dich selbstsicher auftreten und stark werden lässt
Wenn dich jemand verletzt hat, ärgerst du dir vielleicht, dass du das nicht früher erkannt und dich nicht ausreichend gewehrt hast. Verzeihe dir die Situationen, in denen du deine Grenzen nicht verteidigen konntest. Dadurch befreist du dich von der Vergangenheit. Sie belastet dich weniger in der heutigen Zeit.
Du kannst nicht rückgängig machen, was damals passiert ist. Es ist auch nicht auszulöschen oder zu vergessen. Wir haben alle unsere wunden Punkte, die aus vergangenen Erlebnissen entstanden sind. Die Vergangenheit kannst du nicht mehr ändern, doch du kannst etwas in der Gegenwart tun. Verändere deinen Umgang mit den Erinnerungen, indem du liebevoller mit dir selbst umgehst, so kannst du leichter Enttäuschungen überwinden.
„Der beste Weg, eine Freundin zu haben, ist der, sich selbst eine Freundin zu sein.“
(Petra Ahrweiler)
Wenn du dir dein eigenes Verhalten verzeihst, dann nimmst du den Erlebnissen etwas von der Macht auf dein heutiges Leben. Die Gegenwart und Zukunft kannst du damit sehr positiv beeinflussen.
Ich schreibe hier nicht nur als Psychologin, sondern auch aus eigener Erfahrung. Ich war selbst auch früher sehr unsicher. Natürlich hat sich das nicht in wenigen Tagen geändert. Wie bei vielen Dingen im Leben war es ein Prozess, bis ich selbstsicher auftreten konnte. Und der geht immer weiter. Vor 2 Jahren hätte ich nie vermutet, dass ich Artikel schreiben werde. Und mich darin – wie hier im vorletzten Absatz geschehen – selbst zitiere.
3. Wie du die Grundlage für gutes Selbstbewusstsein schaffst

Deine inneren Haltungen und Vorstellungen, wie du und andere Menschen zu ticken haben, haben einen großen Einfluss darauf, ob du selbstsicher auftreten kannst oder nicht.
Überprüfe deshalb, ob du die folgenden Glaubenssätze angenommen hast:
Glaubenssatz A: Liebe ist, wenn …
Du fühlst dich vom Partner nicht verstanden? Dein Gegenüber müsste doch spüren, was Sache ist? Leider funktioniert das meist nicht. Vor allem Frauen wurden indirekt dazu erzogen, auf den Prinzen zu warten, der alle Wünsche von den Augen ablesen kann.
Wenn du nicht „Lady Diana“ heißt, dann gibt es Prinzen gibt für dich nur im Märchen. Mit telepathischen Erwartungen überforderst du deine/n Partner/in.
Die psychologische Forschung hat gezeigt, dass konfliktbelastete Paare sich im Laufe der Jahre NICHT gegenseitig besser kennen. Die Vermutungen, wie der/die andere Person reagieren könnte, werden nur festgefahrener. Verabschiede dich also von der Vorstellung, jemand könne deine Wünsche erraten und sage, was in dir vorgeht.
Glaubenssatz B: Wenn ich „Nein“ sage, wird das nicht akzeptiert und ich trotzdem verletzt
Du hast etwas gesagt und trotzdem wurde über deine Grenzen gegangen? Du hast das Gefühl, dein Gegenüber macht das absichtlich, um dich zu verletzen? Mittlerweile gehst du wie das Männchen in der früheren HB-Werbung bei jeder Kleinigkeit sofort unter die Decke und kannst gar nicht mehr positiv denken? Es kann hilfreich sein, die Reaktion nicht mehr so persönlich zu nehmen. Und Grenzen sind oft für andere Menschen zum Spielen und Austesten da.
Sage also nicht erst dann „Nein“, wenn es dich sehr verletzt. Sage früher zum Gegenüber „Nein“ und somit zu deinen Bedürfnissen „Ja“: Überprüfe, welche Verhaltensweisen oder Situationen deine Wohlfühlgrenze noch nicht überschreiten.
Und dann überprüfe, ab wann deine Verletztheitsgrenze überschritten wird. Also die Grenze, wo du fast schon platzen könntest vor Ärger. Und nun grenze dich zukünftig deutlich früher ab, und zwar noch vor Überschreiten der Wohlfühlgrenze.
Glaubenssatz C: Wenn ich nichts sage, dann gibt es keinen Streit
In Situationen, die dich in der Abgrenzung völlig überfordern würden, ist vielleicht besser nichts zu sagen. Doch oft sagst du nichts, weil es dir zeitlich gerade nicht in den Kram passt, jetzt eine Diskussion anzuleiern? Es wäre unangenehm, jetzt was zu sagen, aber es würde dich nicht überfordern.
In letztgenannten Situationen wird dein Ärger immer mehr, bis du irgendwann bei einer Kleinigkeit platzt. Dann reagierst du völlig unangemessen, triffst auf Unverständnis und deine Grenzen werden dadurch erst recht nicht respektiert. Nichts zu sagen vermeidet also den Streit nicht. Du verschiebst den Streit nur und kannst ihn sogar damit vergrößern.
Und wenn du nichts sagst, dann vermeidest du auch das Erleben, dich erfolgreich durchgesetzt zu haben. Fang also bei den leichteren Situationen an dich abzugrenzen. Das sind gute Übungsmöglichkeiten. So kannst du auch gelassener werden und selbst zu weniger Streit beitragen.
Glaubenssatz D: Ich muss es allen recht machen und darf nicht egoistisch sein
Du lebst du oft nach diesem Motto? Was ist mit dir selbst? Bei „es ALLEN recht machen wollen“ müsstest du dich auch selbst einschließen! Nimm also deine Bedürfnisse und Gefühle ernst, statt dich bei „…allen…“ auszuschließen.
Egoismus hat leider einen ganz negativen Touch in unserer Gesellschaft. Dabei hat doch jede Medaille 2 Seiten und ein gesunder Egoismus ist überlebenswichtig. Wenn du nicht auf dich und deine Grenzen achtest, dann kannst du auch nicht für andere Menschen Gutes bewirken. Schließlich kannst du nur freundlich, hilfsbereit, leistungsstark usw. sein, wenn deine Bedürfnisse ebenfalls gewahrt werden. Wenn du das Wort in seine Silben aufteilst und nur 5 Buchstaben zufügst, dann wird daraus ein Satz, der dich an deine Selbstfürsorgepflicht erinnern kann:
Ego-is-mus + 5 Buchstaben = Ego-is(t)-(ein)-Mus(s)
Und wenn jemand sich auf den Schlips getreten fühlt, muss das nicht dein Problem sein. Die andere Person trägt Verantwortung für ihre Bedürfnisse und du trägst sie für deine. Das ist eine gerechte Aufteilung. Wenn eure Bedürfnisse sich widersprechen, könnt ihr einen Kompromiss finden, mit dem alle leben können.
Wie du diese Anregungen nun konkret umsetzen kannst
Schreibe dir jetzt am besten direkt auf, was dir durch das Lesen dieser Anregungen deutlich geworden ist. Zwar kostet das etwas Zeit und Mühe, aber das lohnt sich. Es ist wichtig, jetzt zu handeln, statt nur zu lesen, um optimalen Gewinn aus diesem Artikel zu erzielen.
Vom Quatschen wird der Reis nicht gar.
(Afrikanische Weisheit)
Dein weiterer Vorteil beim Aufschreiben: Dir werden noch mehr Ideen kommen, um selbstsicher auftreten und dich besser abgrenzen zu können. Der Schreibprozess an sich kann eine wichtige Inspirationsquelle sein. Und deine Notizen erinnern dich in der nächsten Situation, in der du selbstbewusster zu dir stehen und selbstsicher auftreten willst.
Nimm eine leichtere Situation als Anlass, um zu üben und dich zu trainieren. Wenn die Situation dann eintritt, löse dich von dem Gedanken, die andere Person verändern zu wollen. Und falls es zunächst noch schwer für dich ist, sei geduldig mit dir – das wird dir mit der Zeit immer mehr gelingen.
Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.
(Deutsches Sprichwort)
Bereite dich auch körperlich vor. Kopf-, Bauch- und Rückenschmerzen sind oft psychosomatische Beschwerden, denn sie treten häufig in Verbindung mit Stress auf. Allergien werden oft stärker, wenn du belastet bist und dich unwohl fühlst. Je mehr du für dein Wohlbefinden tust, desto besser wird es dir auch körperlich gehen. Körper und Psyche hängen so eng zusammen! Ein gutes Beispiel ist dafür der Placebo-Effekt. Das Zusammenspiel von Körper, Seele und Gedanken funktioniert aber auch umgekehrt. Das kannst du ganz bewusst ausnutzen:
Male dir vorher schon geistig aus, wie du die Situation sicher meisterst. Lass diese Zukunftsvision wie einen Film vor deinem inneren Auge ablaufen. Diese wirksame Methode wird sogar im Hochleistungssport angewandt: Sportler trainieren neue Bewegungsabläufe durch reine Vorstellungskraft, bevor sie ins körperliche Training gehen.
Nehme in der Situation dann eine Körperhaltung wie ein selbstbewusster Mensch ein: Richte dich zu einer geraden Haltung auf. Mache dich auch körperlich groß. Atme ganz bewusst wie in einem entspannten Zustand. Wenn es dir schwer fällt, deinem Gegenüber in die Augen zu sehen, dann fixiere die Stelle zwischen den Augenbraunen. Dein Gegenüber wird denken, dass du ihm trotzdem in die Augen schaust.
Was das soll? Du wirst du mit dieser Körperhaltung viel mehr Selbstbewusstsein ausstrahlen. Das wird eine andere Reaktion hervorrufen, als wenn du z. B. den Kopf hängen lässt, kurzatmig bist und keinen Blickkontakt aufnimmst. Und diese Körperhaltung wirkt sich auf deine seelische Verfassung aus. Es ist kein Allheilmittel, aber auch deine Körperhaltung kann dich selbstsicher auftreten lassen. Denn es ist viel schwieriger, sich mit einer selbstbewussten Körperhaltung unsicher zu verhalten.
Gehe deinen Weg, jetzt!
Viel Erfolg dabei wünscht dir
Petra Ahrweiler
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Hallo Petra,
da sind wieder richtig tolle Anregungen dabei. Aber du hast so recht. Wenn wir unsere Bedürfnisse nicht ausleben, fühlen wir uns energielos und erschöpft. Selbstliebe gehört einfach zum Leben. Vielen Dank für deine tollen Anregungen.
Lieber Karsten,
ich freue mich sehr, dass dir meine Anregungen weiterhelfen. Vielen Dank für deinen Kommentar 🙂
Viele Grüße
Petra
Hallo Petra,
danke für die Anregungen. Sie sind mir teilweise bekannt, doch regelmäßig sollten sie hervor geholt werden. Übrigens habe ich noch ein interessantes Symbol für Dich. Ich betrachte das Leben wie eine Münze. Sie hat zwei Seiten und doch tanze ich an liebsten auf dem Rand der Münze. Dir einen erholsamen Urlaub und einen Ort an dem Du genügend neue Kraft schöpfen kannst.
viele liebe Grüße aus Selters
Werner
Lieber Werner,
dein Tanz auf dem Rand der Münze ist ein schönes Bild, was sich für mich nach einem sehr erfüllten Leben anhört 🙂 Schließlich kannst du von dort beide Seiten der Medaille betrachten, dir entgeht nichts. Danke für deinen schönen Kommentar.
Viele Grüße
Petra