Es fällt dir schwer, dich so zu akzeptieren, wie du bist? Du fragst dich, ob mit dir etwas nicht stimmt? Manchmal verleugnest du dich und führst ein ganz anderes Leben als du es eigentlich willst?
Du verstellst dich und traust dich nicht, du selbst zu sein? Dir fehlt der Mut, anderen mitzuteilen, was in dir vorgeht?
Hier erfährst du, wie du dir Gedanken notieren kannst, um mit dir selbst mehr eins und selbstbewusst werden zu können, so dass du auch nach außen mutig zu dir stehst.
4 wichtige Gründe, deine Gedanken aufzuschreiben:
1. Warum du schreibend aus den Gedankenkreisen raus und selbstbewusst werden kannst
Wenn du dir notierst, was dich gedanklich beschäftigt, dann bringst du eine Struktur in deine Gedanken. Du kannst dir eine konkrete Frage stellen, von der du denkst, dass sie dich deiner Problemlösung einen ersten Schritt näher bringt. Wenn du diese Frage dann schriftlich beantwortest, setzt du dich viel zielgerichteter mit dir selbst auseinander.
Das kann äußerst hilfreich sein, um aus belastendem Grübeln herauszufinden. Deine Gedanken drehen sich nicht mehr im Kreis, sondern du richtest sie auf dein Ziel aus, selbstbewusst werden zu können.
2. Warum du mit Notizen selbstbewusst werden und deine Stimmung heben kannst
Du kannst dir beim Aufschreiben vorher überlegen, welche Gefühle du erleben willst. Wenn du dich selbst bestärken und mutiger werden willst, dann schreibe jetzt 5 Minuten lang alles auf, was dir an positiven Folgen einfällt, wenn du zu dir stehst. Ganz nebenbei kannst du so das positive Denken üben.
Das lenkt deine Gedanken auf positive Möglichkeiten statt auf selbstabwertende Gefahren und belastende Situationen aus der Vergangenheit. Du wirst nicht so leicht in negative Gedanken abschweifen, wenn du schreibend mit einem solchen Ziel vorgehst.
3. Warum du schreibend dein Gehirn optimal nutzt
Das Schreiben regt mehr Gehirnbereiche an als reines Nachdenken. Da sind Gehirnstrukturen beteiligt, die für motorische Abläufe zuständig sind, weil du deine Hand zum Notieren brauchst.
Du wirst zwischendurch innehalten, dir einen Gedanken bildlich vorstellen und einer Prüfung unterziehen. Dadurch werden Gehirnbereiche aktiv, die für die geistige Vorstellungskraft zuständig sind. Die liegen woanders als diejenigen für den sprachlichen Ausdruck.
Das ist jetzt sehr vereinfacht dargestellt, um dir das zu verdeutlichen. Aber es geht hier schließlich nicht um eine wissenschaftliche Abhandlung über Gehirnaktivitäten.
Außerdem schreibst du viel langsamer als du denkst. Auch dadurch setzt du dich tiefer mit dir auseinander. Das rauscht nicht schnell an dir vorbei wie beim Grübeln und bewirkt eine sehr intensive Auseinandersetzung mit Gedanken und Gefühlen. Auch für Deine Gefühle werden tiefer liegende Gehirnbereiche aktiv. Das Zusammenspiel verschiedenster Gehirnbereiche ist so hilfreich wie das Team beim Fußball: Da kommt der Ball schließlich auch nicht nur durch eine Person ins Tor.
4. Warum du zusätzlichen Gewinn vom Aufschreiben hast
Das Aufschreiben ist viel nachhaltiger als das reine Nachdenken. Deine Notizen kannst du dir später wieder ansehen und diese dadurch viel besser ausbauen. Du kannst die Ideen nochmal überprüfen und sie erweitern. Sogar jahrelang kannst du davon profitieren, weil du jederzeit nachlesen kannst, was dich beschäftigt hat und zu welchem Ergebnis du gekommen bist. Deine Notizen sind somit „wiederverwertbar“.
Sie können dir helfen, dich später vor anderen zu präsentieren. Du kannst erstmal alles für dich aufschreiben und später entscheiden, ob du etwas davon jemandem zu lesen gibst. Wenn du emotional damit nicht mehr so stark befasst bist und du selbstbewusst werden konntest, dann könntest du theoretisch sogar einen Artikel oder ein Buch daraus machen.
Ich möchte dir mit dem Beispiel einer jungen Frau – der Autorin und Bloggerin Lina Kaiser – zeigen, wie erfolgreich du dich sogar bei richtig schwierigen und großen Themen wie der sexuellen Identität damit weiterbringst. Lies weiter und erfahre, wie zu der Annahme nein sagen konnte, dass sie auf Männer stehen würde. Du kannst dir vielleicht sogar einen Nebenverdienst damit einspielen.
Weshalb auch du von einer lesbischen Autorin selbstbewusstes Auftreten erlernen kannst
Lina Kaiser hat mir in einem Interview beschrieben, wie sie sich mit dem Schreiben eine große und gewichtige Frage selbst beantworten konnte: Bin ich lesbisch? Das Schreiben war für sie äußerst wichtig und hilfreich, um sich selbst zu erkennen, zu akzeptieren und sich nicht mehr für andere Menschen zu verbiegen.
Sie hat noch viel mehr für sich daraus entwickelt: einen Nebenverdienst und ein gesellschaftliches Engagement. Und das sind ja tolle Ergebnisse, nicht nur für lesbische Frauen. Wir alle können daraus lernen.
Selbst wenn das Thema Homosexualität dich vielleicht überhaupt nicht betrifft, lass dir das Interview trotzdem nicht entgehen, weil es viel darum geht, wie man selbstbewusst werden kann. Und falls du dich gerade damit auseinandersetzt, ob du dich zum gleichen Geschlecht hingezogen fühlst, dann schau dir jetzt dieses Video erst recht an:
Lina Kaiser hat im Interview ihre neue Adventsgeschichte „Tanz ins Kerzenlicht“ erwähnt. Sie kann wie ein Adventskalender gelesen werden, das mit dem Titel verlinkte Video zeigt es dir.
Wie du jetzt deinen nächsten Schritt machst, um selbstbewusst werden zu können und dich besser kennen zu lernen
Nutze also jetzt für dich die Chancen des Aufschreibens. Probiere es direkt aus, indem du dir eine konkrete Frage überlegst, die dich einen ersten Schritt weiterbringen kann. Nimm dir dazu wirklich nur den 1. Schritt vor. Das ist leichter, als gleich ein großes Ziel zu erreichen. Auch dadurch wirst du erfolgreicher sein. Eine Frage, deren Beantwortung dich bestärken kann, die dich mutiger oder besser gelaunt macht.
Schreib dir dann alles auf, was dir zur Beantwortung dieser Frage einfällt. Bewerte deine Ideen nicht, weil du dich sonst selbst blockierst. Streichen kannst du später immer noch. Lasse auch die Gedanken außen vor, was du später mit den Notizen machen willst. Mache das jetzt einfach „just for fun“, nur für dich.
Prüfe, wie es dir danach geht. Hast du eine Erkenntnis gewonnen? Oder dir etwas Gutes getan und deine Selbstliebe stärken können? Hat sich deine Stimmung verbessert? Hast du Ideen, wie du handeln könntest?
Kauf dir ein schönes Notizbuch. Deine Gedanken sind wichtig und es wert, in einem schönen Buch gesammelt zu werden. Wenn du jetzt nicht shoppen kannst, erinnere dich in deinem Einkaufszettel daran, damit dir das im Alltag nicht untergeht.
Gehe deinen Weg, jetzt!
Viel Erfolg dabei wünscht dir
Petra Ahrweiler
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Hallo, Petra,
schönes Thema! Ich finde mich sehr gut wieder in Deinem Beitrag. Mein eigener Weg begann irgendwann mit der Technik des „automatischen Schreibens“ um aus der „Weißes-Blatt-Blockade“ herauszukommen. Nicht nur die Blockade war damit aufgelöst, ich habe auch entdeckt, wie heilsam das Schreiben insgesamt ist. Mein Favorit ist inzwischen nachts zu schreiben (’night notes‘ nenne ich sie) und sie am Tag zu überarbeiten bzw. fortzuführen. Viele Grüße Kerstin
Hallo Kerstin,
ich freue mich sehr, dass dir mein Artikel gefallen hat. Die Technik des „automatischen Schreibens“ habe ich auch schon selbst ausprobiert, und zwar indem ich direkt nach dem morgendlichen Aufwachen sofort 2 DIN-A-4 Seiten (beidseitig) gefüllt habe mit allem, was mir in dem Moment durch den Kopf ging, ohne jede Wertung. Es bedeutet zwar erst Überwindung, sich dazu aufzurappeln, aber es kann wirklich sehr hilfreich und interessant für die Selbstreflektion sein. Danke für deinen Kommentar, der mich daran mal wieder erinnert hat.
Viele Grüße Petra
Hallo,
auch ich war und bin auf der Suche nach meiner sexuellen Identität und meiner Selbstakzeptanz im allgemeinen und habe dafür das Schreiben entdeckt. Du sprichst mir aus der Seele wie hilfreich es ist das Chaos und den Gedanken-Wust im Kopf zu bändigen.
Allerdings habe ich dann irgendwann festgestellt das ich völlig den Überblick verliere weil ich nichts mehr wieder gefunden habe. Handgeschriebene Texte haben, technisch gesehen, für mich den Nachteil gehabt das sie begrenzt werden durch das Ende der vorgegebenen Seiten wenn man sich versucht an mehreren Baustelle zu betätigen, je nachdem welche gerade akut war.
Deshalb habe ich mich dann auf die digitale Form des Schreibens (meist in Form von Text- oder Tabellen-Dokumenten, je nachdem was sinnvoller war) verlegt. Irgendwann wurde aber auch das mehr und mehr unübersichtlich.
Hast Du da vielleicht nen Tip wie man später, so es denn mehrere Themen betrifft oder einfach mehr Menge an Text weil man sich schon länger mit Schreiben beschäftigt, dann nicht doch wieder den Überblick verliert und im eig Chaos versinkt?
Hallo Kim,
ich freue mich sehr, dass ich dir mit meinem Blogartikel aus der Seele gesprochen habe.
Zum besseren Wiederfinden von Notizen empfehle ich dir „OneNote“ oder „Evernote“. Du kannst dort alle deine Notizen reinkopieren und es gibt Suchfunktionen sogar für handschriftliche Notizen. Auch hast du dort keine Begrenzung mehr durch ein Seitenende, du kannst überall was zwischenfügen, unendlich anfügen usw.
Gib einfach auf youtube.com die Begriffe OneNote oder Evernote ein und mach dich dort durch die Videos über die Anwendung schlau.
Viele Grüße
Petra
Ich bin im moment mehr als verwirrt wegen meiner sexuellen orientierung. Ich glaube wirklich, dass das aufschreiben hilft, da ich vorhin einen kommentar bei lina verfasst habe & jetzt schon viel klarer im kopf bin. Deshalb werde ich mir jetzt ein notizbuch nehmen & schreiben. Egal was. Einfach das, was mir in den kopf kommt. 🙂 <3
Liebe Greta,
ich freue mich sehr darüber, dass du die sofortige Wirkung des Aufschreibens direkt gemerkt hast. Dein Kommentar macht bestimmt vielen anderen Blogleser/innen hier Mut und Zuversicht. Deshalb danke ich dir sehr dafür. Viele Menschen haben mich schon gefragt: „Du bist Psychologin? Puh, das ist bestimmt sehr schwer und belastend?“ Reaktionen wie deine sind ein Beispiel dafür, weshalb ich auf solche Fragen antworte: „Klar, ich höre oft von belastenden Ereignissen, doch ich liebe meinen Beruf so sehr, weil ich die vielen und so unterschiedlichen Lösungswege anderer Menschen miterleben darf und dadurch auch selbst immer etwas dazu lerne.“ Du hast also etwas dazu beigetragen, dass ich mit voller Überzeugung sagen kann, wie viel mir mein Beruf an Freude bereitet. Auch dafür danke ich dir 🙂
Bleib dran, es wird sich zunehmend für dich klären.
Viele Grüße
Petra