5 Wege aus der Dreiecksbeziehung – wie du eine Entscheidung triffst

Von Petra Ahrweiler


In einer Dreiecksbeziehung Entscheidung treffen
Den für dich richtigen Weg finden

Wo willst du nur hin? Sobald du dich für oder gegen deine Partnerschaft entschieden hast, zweifelst du wieder. So läufst du hin und her, kommst immer wieder an die Wegkreuzung zurück. Du willst niemanden verletzen.

Seitdem du in der Dreiecksbeziehung bist, jagen dir Schuldgefühle einen tiefen Schmerz ein – wie ein vertretener Fuß auf einem holprigen Weg. Gefangen in dem Druck, endlich die richtige Entscheidung treffen zu müssen, grübelst und erschöpfst du dich immer mehr

Hier erfährst du, wie du eine Entscheidung triffst, die sich richtig anfühlt. Du gehst deinen Weg sicher, festen Schrittes und wirst endlich frei.

Warum du aufgeben musst, um in der Dreiecksbeziehung eine befreiende Entscheidung zu treffen

Ihr streitet zwar heftig miteinander, aber es hat sich auch viel positiv verändert, seitdem dein Partner bzw. deine Partnerin weiß, dass noch ein anderer Mensch in dein Leben getreten ist? Wenn du die Dreiecksbeziehung auflöst, müsstest du viel aufgeben: wenn du die Partnerschaft beendest – und auch, wenn du die Außenbeziehung aufgibst.

Du hast Angst davor, dich falsch zu entscheiden. Aber wenn du alles festhalten willst, bedeutet das nicht, dass du alles behältst! Solange du weitermachst wie bisher, kann dein schlechtes Gewissen andere irritieren. Zu Missverständnissen und weiteren Konflikten führen. Dann wird es fraglich, ob du noch die Partnerschaft retten kannst. Wenn dein Partner bzw. deine Partnerin das irgendwann nicht mehr aushält und Schluss macht, bist du dafür mitverantwortlich!

„Wir sind nicht nur verantwortlich für das, was wir tun, sondern auch für das, was wir nicht tun.“

(Molière)

Du sagst, dass du dich nicht entscheiden kannst? Du triffst immer eine Entscheidung. Nichts tun geht gar nicht. Niemals! Auch nicht im Alltag, wenn du nach Feierabend abschalten willst. Abends nach der Arbeit liegst du vielleicht auf der Couch und siehst fern. Oder du sitzt dort einfach nur. Guckst Löcher in die Luft. Denkst nach. Grübelst.

Dann machst du all das – das ist kein Nichtstun. Deshalb hast du bisher auch in der Dreiecksbeziehung eine Entscheidung getroffen – nämlich alles wie bisher weiterlaufen zu lassen mit der Partnerschaft und der Außenbeziehung.

Wie du in einer Dreiecksbeziehung die Entscheidung triffst – frei von Schuldgefühlen

Wenn du etwas verheimlichst, weil du nicht verletzen willst, dann verletzt du mit der Dreiecksbeziehung auf andere Weise: Kommt es doch heraus, geht es nicht nur um das Fremdgehen an sich. Dass du es verheimlicht hast, verletzt noch viel schwerer. Selbst wenn es nie herauskommt, was du verschweigst, beeinträchtigt deine Verheimlichung die Atmosphäre zwischen euch.

Dein Partner bzw. deine Partnerin entscheidet selbst, was er oder sie aus der Dreiecksbeziehung macht: An den Problemen festzuhalten und darunter zu leiden. Die Opferrolle anzunehmen und jegliche Verantwortung für negative Entwicklungen in der Partnerschaft allein dir zuzuschreiben. Oder dir das Fremdgehen verzeihen und Vertrauen wieder aufbauen zu können. Die Konflikte als eine Chance zu ergreifen, um daraus positive Veränderungen zu bewirken. Veränderungen, die auch deinen Partner bzw. deine Partnerin in der Beziehung wieder glücklicher machen als vor der Dreiecksbeziehung.

Mir hat eine Klientin in der Paartherapie gesagt: „So etwas wünsche ich niemandem, was ich erlebt habe“. Aber im Endeffekt bin ich sehr froh, weil wir dadurch wieder zueinander gefunden haben. Vorher waren wir nur noch wie Bruder und Schwester. Es war hart, aber wir sind uns wieder näher gekommen. Jetzt sind wir wieder ein Paar, und es ist schöner als je zuvor.

Du hast wenig Einfluss auf die Gefühle eines anderen Menschen. Auch was die Person daraus macht, mit der du fremdgehst, entscheidet dieser Mensch selbst. Selbst bei Kindern ist das so. Du hast Kinder und sorgst dich, dass sie unter einer Trennung zu sehr leiden könnten? Ich kenne Menschen, die über ihre eigene Kindheit sagen: Meine Eltern hätten sich trennen sollen! Warum?

Stell dir vor, das geht mit der Dreiecksbeziehung so weiter wie bisher – die nächsten 1, 2, 5, 10 Jahre: Ist das dann ein Ende mit Schrecken oder ein Ende ohne Schrecken? Du kannst es gar nicht vermeiden, einen anderen Menschen zu verletzen! Höre also auf, darüber zu grübeln, was du tun und lassen müsstest, um niemandem zu schaden.

Wie du aufhörst zu zweifeln und den richtigen Weg aus der Dreiecksbeziehung findest

Du kommst weiter, wenn du bei dir bleibst. Bei deinen eigenen Gefühlen, Wünschen und Bedürfnissen. Sei verantwortlich für dich selbst, dann tust du auch genau das Richtige für alle anderen, die in irgendeiner Weise von der Dreiecksbeziehung betroffen sind!

Wenn du verwirrt bist von vielen verschiedenen Gefühlen, Wünschen und Bedürfnissen, kann dir die „Tetralemma“-Methode helfen, dich zu reflektieren. Schau dir erstmal deine Wegkreuzung an. Wie viele Wege gibt es da eigentlich?

Nur einen? Dann wärst du in einer absoluten Zwangslage. Für eine Wahlfreiheit brauchst du viel mehr Wege. Oder gibt es zwei: Entweder mit deinem Partner bzw. deiner Partnerin zusammen zu bleiben. Oder dich zu trennen und mit der anderen Person eine feste Beziehung zu führen.

Dann steckst du in einem Dilemma. Das sagt schon erste Silbe dieses Wortes aus, denn im Griechischen steht „di“ für die Zahl zwei. Du fühlst dich hin- und hergerissen. Da hast du auch noch keine freie Wahl. Dabei gibt es noch den 3. Weg: sowohl – als auch. Das ist vielleicht der Weg, den du gegangen bist, seitdem du die Dreiecksbeziehung führst.

Schau genau hin, und du wirst noch mehr Wege entdecken. Vielleicht ein „weder – noch“. Dann hast du 4 verschiedene Wege entdeckt und weißt jetzt auch, warum die Methode „Tetralemma“ heißt: Tetra steht im Griechischen für die Zahl vier. Damit du wirklich genügend Auswahl hast, kannst du dir bei Bedarf auch noch einen 5. Wegweiser mit der Aufschrift „Etwas ganz anderes“ genau ansehen.

Prüfe nun, wo diese Wege hinführen könnten. Es geht nicht darum, sich auszumalen, was diese Wege aus der Dreiecksbeziehung bei deinem Partner, dem Menschen der Außenbeziehung, evtl. deinen Kindern, Freunden, Familienangehörigen usw. bewirken könnten. Hier geht es jetzt nur um dich. Du hast genug damit zu tun, Verantwortung für dich zu übernehmen. Lass den anderen ihre, die brauchst du jetzt nicht auch noch mit zu tragen. Sonst drehst du dich wieder im Kreis, stellst dir selbst ein Bein und bleibst verletzt an der Wegkreuzung liegen.

Welche Gefühle entstehen in dir, wenn du dich auf den 1. Weg begibst? Was würdest du gewinnen, wenn du dich für diese Richtung entscheidest? Was verlierst du, wenn du über die Dreiecksbeziehung deine Entscheidung auf diese Weise triffst? Welche Bedingungen müsstest du erfüllen, um den Weg einzuschlagen? Bleib auch hier bei dir! Es geht nur um Bedingungen, die du auch selbst herbeiführen könntest: Was du tun müsstest. Und was du lassen müsstet. Verabschiede dich von dem Gedanken, dass dein Partner oder die Person der Außenbeziehung etwas dafür tun müsste.
Wie du über die Dreiecksbeziehung eine Entscheidung fällst – ohne von Angst gelähmt zu werden

Deine Angst vor den Folgen deiner Entscheidung holt dich schneller ein als ein Säbelzahntiger?

Dann stell dir vor, alle Menschen in deinem Umfeld würden deine Entscheidung für sich selbst auch als optimal einschätzen – egal wofür du dich entscheidest.

Welchen Weg würdest du dann gehen?

Bleib bei deiner Entscheidung und prüfe nun, wie du die Angst bewältigen kannst.

Wenn die befürchteten Beziehungsprobleme tatsächlich eintreffen sollten – noch sind es schließlich ungelegte Eier – was kannst du tun, um sie zu bewältigen?

„Auch aus Steinen, die dir in den Weg gelegt werden, kannst du Schönes bauen.“

(Johann Wolfgang von Goethe)

Wenn du z. B. merkst, dass du die Dreiecksbeziehung beenden und dich trennen willst, aber Angst vor dem Rosenkrieg hast: finde eine Unterstützung, die dir durch die schwere Zeit hindurch hilft, damit du die Trennung durchhalten kannst.

Oder willst du deine Partnerschaft fortführen? Aber du hast Angst davor, dass dieser Weg dich in eine öde Wüste führt? In eine langweilige Beziehung, in der kein Gras über die Dreiecksbeziehung wächst. Wo das einzige Abenteuer darin besteht, irgendwie zu überleben und Streit wie einen Sandsturm über sich ergehen zu lassen? Dann kannst du vielleicht die Angst bewältigen, indem du eine bessere Streitkultur und das Führen tiefgehender Gespräche in einer Paartherapie erlernst.

Wie du jetzt die nächsten Schritte auf deinem Weg aus der Dreiecksbeziehung machst

  • Nimm dir ca. 60 bis 90 Minuten Zeit für dich. Hole dir einen DIN-A-4-Schreibblock und Stifte.
  • Nutze für jeden deiner möglichen Wege ein neues Blatt, so dass du insgesamt 5 Blätter vor dir hast – mit der Aufschrift deiner Wegweiser: deinem 1.) „Entweder“, 2.) „Oder“, 3.) „Sowohl – als auch“, 4.) „Weder – noch“, 5.) „Etwas ganz anderes“.
  • Notiere nun auf jedem Blatt, welche Gefühle du spürst, wenn du dir vorstellst, diesen Weg zu gehen und damit eine Entscheidung über deine Dreiecksbeziehung fällst. Wenn du deine Gefühle nicht in Worte fassen kannst: Leg die DIN-A-4-Blätter auf den Fußboden und stelle dich nacheinander vor die einzelnen Zettel. Das kann sehr hilfreich sein, um deine Gefühle deutlicher zu spüren. Nimm dir genug Zeit dafür.
  • Beantworte nun auf den Zetteln die Frage: Was gewinnst du, wenn du dich für diese eine Möglichkeit entscheidest?
  • Schreib dann deine Antwort dazu: Was verlierst du, wenn du dich für diese eine Möglichkeit entscheidest?
  • Vermerke auf den Blättern jetzt die Bedingungen, die du erfüllen musst, damit du diese Entscheidung triffst. Bleib auch hier bei dir!

Gehe deinen Weg, jetzt!

Viel Erfolg dabei wünscht dir 

Petra Ahrweiler

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Petra Ahrweiler

Ich bin Psychologin, Paar- und Familientherapeutin.

Als Scheibenwischer bei Konflikt- und Krisenwetter verhelfe ich dir zu klarer Sicht und sicheren Schritten auf deinem Weg zu Lebensfreude, Harmonie und innerer Ruhe.

  • Was wenn der Betrüger der Meinung ist, dass er beide liebt. Keiner keinem etwas weg nimmt und alle in dieser Dreier Konstellation dazu gewinnen. Ich als Betrogene bin da etwas anderer Meinung und weiß nicht ob ich damit leben kann bzw. möchte.
    Anscheinend muss ich jetzt die Entscheidung für ihn treffen ob die Beziehung so weiter läuft wie er das möchte oder ob ich mich trenne.
    Er ist allerdings auch der Meinung ich verbessere meine Situation nicht wenn ich mich trenne.
    Warum werde ich das Gefühl nicht los, dass er einfach nur ein Idiot ist. Der sich nicht entscheiden will.

    • Hallo Marie,
      vielen lieben Dank für deinen Kommentar zu meinem Artikel. Es ist interessant, wie du ihn formuliert hast. Du schreibst: „Anscheinend muss ich jetzt die Entscheidung für ihn treffen…“ und „Er ist allerdings auch der Meinung ich verbessere meine Situation nicht…“ Ich denke, jede/r sollte bei sich bleiben mit seinen Gedanken, Gefühlen und Entscheidungen. Damit meine ich: Treffe eine Entscheidung für DICH (statt „für ihn“). Und spüre selbst nach, womit du deine Situation verbesserst / verschlechterst. Du bist Fachfrau für dich. Lass‘ dir nichts einreden 😉
      Viele liebe Grüße
      Petra

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