Wie du dich aufraffen kannst und deine Selbstliebe stärkst

Von Petra Ahrweiler


Wie du dich aufraffen kannst und deine Selbstliebe stärkst
(Bildquelle: Jay Mantri)

Du möchtest dich und dein Wohlbefinden an 1. Stelle setzen. Und du weißt, was gut für dich ist, aber du setzt es nicht um?

Es fällt dir schwer, dich aufzurappeln und wirklich etwas für dich zu tun?

Theoretisch weißt du ganz genau, was du jetzt machen müsstest.

Aber praktisch bleibst du auf der Couch sitzen und starrst Löcher in die Luft oder tust sogar etwas, was dir schadet?

Lies hier, wie du dir selbst auf liebevolle Weise einen Tritt in den Hintern geben kannst.

Und ich gebe dir ganz konkrete Hilfsmittel an die Hand, mit denen du am Ball bleibst. Denn schließlich geht es auch darum, den Inhalt dieses Artikels wirklich umzusetzen.

1. Warum fällt es so schwer, wichtige Dinge umzusetzen?

Ich bin davon überzeugt, dass niemand etwas tut, nur um sich zu schaden. Jedes Verhalten macht einen Sinn. Und jedes Unterlassen ebenso. Nur erschließt sich dir nicht immer direkt der Sinn.

Du sagst dir „eigentlich müsste ich xyz tun.“ Frage dich also, was es für dich „uneigentlich“ bedeutet. Die Umsetzung des eigentlich Guten kann gegen einen wichtigen Aspekt deines Selbstbildes sprechen. Ich gebe dir ein Beispiel:

Du hast zu viel gearbeitet. Jetzt willst du genießen und etwas für deine Gesundheit tun. Du möchtest dir ein Fahrrad besorgen und Touren durch die Natur unternehmen. Aber du setzt es nicht um. Das Fahrrad willst du schon seit gefühlten Ewigkeiten anschaffen, aber es ist immer noch nicht da. Oder das Rad steht abfahrbereit im Keller und staubt dort nun ein. Es hat nichts damit zu tun, dass dir jemand bei dieser Aktivität fehlt. Schließlich könntest du jemanden einladen, dich bei der Tour zu begleiten.

Statt dich mit Schönem zu beschäftigen, dreht sich alles weiterhin viel zu sehr um dein Thema Arbeit. Damit meine ich nicht nur die tatsächlichen Arbeitsaufgaben, sondern auch deine Gedanken, die sich um die Arbeit bzw. deinen Arbeitsplatz drehen.

Irgendwie bleibst du weiterhin ein „Arbeitstier“, obwohl du dir doch vorgenommen hattest, der Arbeit nicht mehr diesen großen Stellenwert in deinem Leben einzuräumen. Dein Wunsch war, mehr Freizeitaktivitäten und Hobbys zu entwickeln, aber das passiert nicht. Es hat einen sehr wichtigen Grund gehabt, weshalb du so extrem viel gearbeitet hast.

„Erst die Arbeit, dann das Spiel!“

Hast du schon von Kindheit an solche Sprüche gehört? Hatte Leistung einen großen Stellenwert in deiner Familie eingenommen? Wurden Menschen, die sich nicht an diesen Spruch hielten, als Drückeberger und Faullenzer angesehen? Dann ist es für dich eine besondere Herausforderung, wichtige Dinge für deinen reinen Genuss umzusetzen. Schließlich heißt das, den Spruch umzudrehen, denn zu tun gibt es immer etwas, wenn Perfektionismus ein hohes Gut für dich ist.

Dieses Beispiel entspricht vielleicht nicht deinem „uneigentlich“. Doch kann es dich dazu anregen, über den Sinn deines Nichthandelns nachzudenken. Was also macht es für dich so wichtig, dein Ziel nicht umzusetzen? Schreibe jetzt sofort deine Gedanken dazu auf. Oder sprich mit einer vertrauten Person darüber, falls das besser zu dir persönlich passt.

Überprüfe also, inwiefern deine Ziele zu deinem Selbstbild passen. Gegen welche Selbstbilder würde die Umsetzung sprechen? Woher kommen diese Anteile aus deinem Selbstbild? Das kann z. B. von wichtigen Bezugspersonen deiner Ursprungsfamilie oder durch eine gravierende und tiefwirkende Lebenserfahrung herrühren. Vielleicht sagt dir auch heute noch jemand: Erst die Arbeit, dann das Spiel. Wenn es zu dir nicht passt, dann kannst du jetzt nein sagen!

Verabschiede dich jetzt von den Anteilen, die nun zu deinem Selbstkonzept nicht mehr passen. Denn dein Selbstbild und deine persönlichen Werte haben sich verändert. Das passiert immer mal wieder. Es ist ein Prozess, der lebenslang auftreten kann. Du bist damit nie fertig, schließlich gehört das zur Persönlichkeitsentfaltung und Weiterentwicklung.

2. Wie du zufriedener wirst und liebevoller mit dir umgehst

Ärgerst du dich darüber, wenn du etwas nicht umsetzt? Hab mehr Geduld mit dir selbst! Veränderungen brauchen Zeit. Konzentriere dich auf deine bisherigen Erfolge Wann hast du zuletzt etwas für dich Gutes umsetzen können? Schreib das am besten auf.

Wie wäre es mit einem Tagebuch, in welchem du alle Situationen kurz notierst, die du umgesetzt hast? Das ist dann ein Buch, in dem du gerne lesen wirst, wenn du wieder ungeduldig und unzufrieden mit dir bist. Mit mehr Geduld bewirkst du ebenfalls eine Umsetzung von etwas, was dir gut tut. Schließlich ist das Feiern deiner Erfolge auch ein liebevoller Umgang mit dir selbst.

Wenn du etwas umsetzen willst, dann bedeutet das: Du bist vorher damit anders umgegangen. Es handelt sich also um eine Veränderung, die du vollziehen willst. Veränderungen gehören zu den schwierigsten Dingen des Lebens. Denn schon Johann Wolfgang von Goethe sagte:

„In der Gewohnheit ruht das einzige Behagen des Menschen.“

Jedes Umsetzen einer Veränderung bedeutet aus einer Gewohnheit herauszugehen. Ganz bildlich gesprochen, sagt dieses Wort es schon aus: „umsetzen“. Du setzt dich woanders hin und musst es dir dort erst wieder auf neue Weise behaglich machen. Wirklich etwas für dich zu tun, was dir guttut, ist noch nicht gewohnt und dadurch noch nicht bequem. Das braucht seine Zeit.

„Zum zehnten Mal wiederholt, wird es gefallen.“

(Horaz)

3. Dein nächster Schritt zum liebevollen Umgang mit dir selbst

Nimm dir jetzt den nächsten kleinen Schritt zum Ziel vor. Sei dabei ganz konkret bezogen auf deinen typischen wunden Punkt, bei dem du oft nicht liebevoll mit dir umgehst. Schaffe dir selbst eine Struktur, die dir hilft, dein Ziel umzusetzen. plane dafür den nächsten Zeitpunkt für die Umsetzung.

Denn häufig bekommen wir etwas nicht umgesetzt, weil uns eine Tages- oder Wochenstruktur fehlt. Das ist auch z. B. einer der Gründe, weshalb Arbeitslose ins Nichtstun verfallen und es ihnen oft schwerer fällt, etwas umzusetzen. Wenn sie die vorgegebene Arbeitszeit nach dem Jobverlust nicht mit einer eigenen Struktur ersetzen, besitzen sie keine Tagesstruktur mehr. Dadurch ist es dann egal geworden, ob sie aufstehen und zeitig ihre Aufgaben anfangen. Ob sie liegenbleiben, oder in China ein Sack Reis umfällt, wen interessiert’s?

Lege dir also eine eigene zeitliche Struktur fest, um dein Ziel umzusetzen. Mach ein „Date mit dir selbst“. Gebe dieser Verabredung die nötige Wichtigkeit und trage sie als festen Termin in deinen Kalender oder als Erinnerung in dein Handy ein.

Wenn du dich z. B. über die hier von mir beschriebenen Anregungen mit einer vertrauten Person austauschen möchtest, dann mach jetzt mit dieser Person eine Verabredung. Oder lege dir zumindest ganz konkret fest, wann du diese Person kontaktieren willst, um dich mit ihr zum Austausch zu verabreden.

Falls du dir etwas Regelmäßiges vornimmst (z. B. „Ich werde jetzt jeden Tag morgens …“, dann erstelle dir jetzt sofort selbst einen Erinnerungszettel. Ich hänge so etwas z. B. an meinen Spiegel im Badezimmer, weil ich da oft am Tag draufschaue.

Gehe deinen Weg, jetzt!

Viel Erfolg dabei wünscht dir 

Petra Ahrweiler

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Petra Ahrweiler

Ich bin Psychologin, Paar- und Familientherapeutin.

Als Scheibenwischer bei Konflikt- und Krisenwetter verhelfe ich dir zu klarer Sicht und sicheren Schritten auf deinem Weg zu Lebensfreude, Harmonie und innerer Ruhe.

  • Gute Zusammenfassung und ist sehr hilfreich, weiter so.

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