10 Wege zum Fremdgehen verzeihen und Vertrauen wieder aufbauen

Von Petra Ahrweiler


Fremdgehen verzeihen Vertrauen wieder aufbauen
Vertrauen in der Beziehung wiederfinden

Die Bombe ist geplatzt – dein/e Partner/in ist fremdgegangen. Du fühlst dich betrogen und hintergangen. Das Vertrauen ist komplett weg. Du bist wütend und verletzt. Entschuldigungen und Zusicherungen, eure Partnerschaft fortführen zu wollen, gibt es reihenweise. Du weißt nicht, wie du das Fremdgehen verzeihen und überhaupt noch etwas glauben kannst. Eigentlich willst du die Beziehung nicht aufgeben, aber du fragst dich, ob du je Vertrauen wieder aufbauen und Nähe zulassen könntest.

Hier erfährst du, wie es dir gelingen kann, wieder zu vertrauen. Du führst dich und die Beziehung aus der Krise heraus in eine neue Chance. Diese 10 Wege helfen dir, das Fremdgehen zu verzeihen und dir dadurch sogar etwas Gutes zu tun.

1. Warum Vertrauen wieder aufbauen bei dir selbst anfängt

Vertrauen hat etwas damit zu tun, dir deines/der Partner/in sicher zu sein. Das Fremdgehen hat dir den Boden unter den Füßen weggezogen. Du willst dich nicht noch mal so überrumpeln lassen und dafür etwas aktiv tun. Deshalb kontrollierst du: Du durchsuchst Taschen, machst Kontrollanrufe, inspizierst das Handy. Sehr verständlich. Aber führt dies wirklich zu Sicherheit und neuem Vertrauen? Du kannst noch so viel kontrollieren. Wenn dein Partner dich betrügen will, wird er Möglichkeiten finden.

Das Kontrollieren hilft dir nur sehr kurzfristig. Die Angst kommt ganz schnell wieder. Und du tust gerade deinen Anteil dazu, dass weiteres Vertrauen zerstört wird. Denn mal ganz ehrlich: Eine Handy-Kontrolle ist ein Eingriff in die Privatsphäre deines Partners und ebenfalls ein Vertrauensbruch.

Sicherheit und Vertrauen wieder aufbauen – das wird dir nicht mit Misstrauen gelingen. Auch wenn es dir äußerst schwerfällt, höre auf damit. Du tust weder dir noch deinem/deiner Partner/in damit etwas Gutes und förderst damit deine Beziehung nicht.

Überlege dir jetzt Alternativen, die dir Sicherheit geben und mit denen du deine Eifersucht bekämpfen kannst. Beispielsweise mit allen Menschen in deinem Umfeld darüber zu sprechen, wo und wie sie dir Sicherheit in dieser Krise geben können. Vielleicht schon durch Kleinigkeiten, z. B. in den Arm nehmen, wenn du gerade wieder völlig geschockt bist, dass du von diesem Ereignis so überrumpelt wurdest. Und wenn du denkst, dein/e Partner/in müsse dafür sorgen, dass du dich wieder sicher fühlst: Lese im nächsten Punkt, warum du dir damit selbst schadest.

2. Wie du aus der Hilflosigkeit rauskommst

Da dein Partner mit dem Seitensprung aktiv etwas zur Eskalation beigetragen hat, denkst du, er müsse jetzt das Vertrauen wiederherstellen? Wenn du ihm die gesamte Verantwortung für eure Probleme gibst, verstärkst du deine Opferrolle. Du machst dich selbst hilflos und passiv.

Zu einer Beziehung gehören immer zwei! Ein Seitensprung passiert selten in einer glücklichen und erfüllenden Partnerschaft. Wenn du das Fremdgehen verzeihen willst, dann kann es weh tun, auch auf die eigenen Anteile zu schauen, die dazu beigetragen haben. Aber indem du dich ihnen stellst, kannst du selbst wieder etwas bewegen.

Sei also ehrlich zu dir selbst: Hast du schöne gemeinsame Aktivitäten schleifen lassen? Oder hast du kaum noch wahrgenommen, was ihn/sie bewegt? Ich will dir damit keine Schuldgefühle machen, denn die bringen dich überhaupt nicht weiter. Der Schritt heraus aus der Opferrolle bietet dir die Chance, die Hilflosigkeit loszuwerden und weise zu handeln.

„Anderen an seinem Unglück die Schuld geben ist ein Zeichen von Dummheit. Sich selbst die Schuld geben, ist der erste Schritt zur Einsicht. Weder anderen noch sich selbst die Schuld geben, ist ein Zeichen von Weisheit.“

(Epiktet, griechischer Philosoph)

Deine Partnerschaft, die vielleicht schon länger irgendwie im Alltag nebenher gelaufen ist, tritt durch diesen Seitensprung plötzlich an die oberste Stelle deiner Prioritäten. Nutze es als Chance zur Überprüfung, was dir wirklich wichtig im Leben ist. Entscheunige deinen Alltag. Notiere dir, was du im täglichen Ablauf verändern kannst, um gemeinsam eine intensivere und ruhigere Zeit miteinander zu verbringen. Damit du bewusster deinen/deine Partner/in erlebst.

3. Was du für dich selbst tun solltest

Du willst wissen, was deinen Partner an der anderen Person angezogen hat. Was die andere Person hat, das du nicht hast. Lass das lieber bleiben. Fragen und Vergleiche, die die Außenperson betreffen, sind Selbstverletzungen. Sie bauen dich nicht auf. Du machst dich nur selbst fertig. Das bringt deine Beziehung nicht weiter. Dein Selbstvertrauen ist eh schon angekratzt. Wenn du das noch negativ verstärkst, wirkt sich dies auf deine Stimmung und somit auch auf die Beziehungsqualität aus. Du bewirkst einen Teufelskreislauf für deine Beziehung.

„Das, was jemand von sich selbst denkt, bestimmt sein Schicksal.“

(Mark Twain, amerikanischer Schriftsteller)

Vertrauen wieder aufzubauen, fängt bei dir selbst an. Vertraue dir selbst. Stärke dein Selbstvertrauen. Wenn du nicht so wärst, wie du bist, dann hättet ihr jetzt keinen Beziehungsstreit, sondern dein/e Partner/in hätte sich schon längst getrennt. Achte auf das, was dir zeigt, dass dein/e Partner/in die Beziehung fortführen will. Was hat er/sie heute getan, dass dir das zeigt? Tue auch selbst alles dafür, deine Vorzüge zu erkennen und wieder selbstbewusster werden zu können.

4. Wie du das Fremdgehen verzeihen und dir damit etwas Gutes tun kannst

Was passiert ist, war schrecklich verletzend für dich. Doch was du daraus jetzt und für die Zukunft daraus machst, ist auch deine Verantwortung. Was passiert ist, ist geschehen. Das kannst du nicht mehr ändern. Also höre auf, über den Seitensprung zu sprechen.

Wenn du das Fremdgehen verzeihen kannst, entwickelt sich die Chance, mit deinem/deiner Partner/in darüber zu sprechen, was ihr daraus lernt. Redet über eure Ängste und Wünsche. Vielleicht hat sich dein/e Partner/in nicht getraut, diese Themen anzusprechen. Wenn er/sie Vertrauen wieder aufbauen kann, ohne sich zu streiten oder sich zu trennen, dann habt ihr wirklich etwas hinzugewonnen.

 

Es kann auch sein, dass deinem/deiner Partner/in die eigenen Gefühle und Bedürfnisse vorher gar nicht bewusst waren. Vielleicht ist ihm/ihr alles jetzt erst durch das Fremdgehen klarer geworden. Viele Menschen erzählen mir in meiner Praxis, dass sie erst durch das Erfüllen der tiefsten Wünsche durch eine andere Person gespürt haben, was ihnen gefehlt hat.

Vereinbare eine feste Zeit, in der ihr euch gemeinsam darüber austauscht, wie ihr euch gerade in der Beziehung fühlt. Ihr habt beide etwas davon. Auch dir wird es guttun. Sprecht darüber, was gut läuft und euch näher bringen kann. Auch ein solches Gespräch kann euch die eigenen Wünsche bewusster machen.

5. Warum deine Denkweise für die Beziehung enorm wichtig ist

Du willst, dass der Partner/die bei dir bleibt. Gleichzeitig machst du ganz viele Dinge, die deinem/deiner Partner/in die Beziehung zur Qual werden lassen. Wenn du Vorschriften machst, beschimpfst oder durch Nichtbeachtung bestrafst, erhöhst du die Distanz zwischen euch. Das Vertrauen sinkt weiter. Du machst dich unbeliebter. Auch mit negativem Grübeln wird deine Stimmung immer schlechter und du gibst deinem/deiner Partnerin vielleicht damit erst recht einen Grund, die Beziehung zu beenden:

Wenn du trotz des Seitensprungs mitverantwortlich sein willst, dass die Beziehung nicht zerbricht, dann wechsle vom Negativen in positives Denken. Sprich mit deinem/deiner Partner/in darüber, was du an ihr/ihm schätzt.

Komme mit ihm/ihr darüber ins Gespräch, welchen Sinn es macht, dass ihr beide ein Paar seid. Was hält euch zusammen? Was sollte sich nicht verändern? Das wird auch dir selbst helfen, zu erkennen, wofür sich die Beziehung noch lohnt. Du kannst dein Vertrauen wieder aufbauen, indem du richtig handelst, wenn du dich für die Partnerschaft noch bemühst.

6. Nimm eine Auszeit – um euch eine Chance zu geben

Zum Fremdgehen verzeihen gehört Zeit, um Vertrauen wieder aufbauen zu können
Gib dir selbst die Chance, Vertrauen wieder aufzubauen

Ist bei euch das Wort „Trennung“ schon mal gefallen? Gedanken oder Androhungen von Trennung bringen zusätzliche Unsicherheit in die Beziehung.

Wenn du prüfen willst, ob sich wieder Vertrauen entwickeln kann, dann räume zumindest für eine gewisse Zeit solche Unsicherheiten aus dem Weg. Entscheide dich beispielsweise zu einer Schonfrist:

1 Monat lang weder die Trennung zu thematisieren noch dich gedanklich damit auseinanderzusetzen.

Nur dann kannst du dem Vertrauen überhaupt wieder eine Chance geben.

Indem du dir eine solche Frist selbst setzt, kannst du dazu beitragen, dass ihr eine vielleicht bisherige On-Off-Beziehung beenden und die Partnerschaft endlich in eine langanhaltende, glückliche Beziehung verwandeln könnt.

7. Wie du diese Verletzungen verkraftest

In dieser Krise ist es ganz normal, dass es laut und heftig zur Sache geht. Das ist sehr kraftraubend. Zeigt dir dein Körper durch psychosomatische Beschwerden wie Schlafstörungen, Bauchschmerzen, Kopfweh und Appetitverlust oder Heißhunger auf Süßes, dass du dringend auf deine Energiereserven achten solltest? Damit du diese Krise durchstehen und wieder Vertrauen entwickeln kannst, ist es wichtig, auch Pausen zu haben.

Viele Menschen entscheiden sich dazu, erstmal eine Zeit für sich zu nehmen, um sich klarer zu werden. Doch wenn dein Ziel ist, Vertrauen wieder aufbauen zu können, dann plane auch schöne Zeiten mit deinem/deiner Partner/in gemeinsam. Gönnt euch Ruhezeiten, in denen ihr nicht über die Probleme sprecht, aber die Zeit trotzdem zusammen verbringt. Raus aus dem Alltagstrott – ohne Kinder, Familie, Freunde – wirklich was gemeinsam unternehmen, nicht nur fernsehen. Das ist besonders wichtig, wenn eure Partnerschaft schon längere Zeit von einem nebeneinander her leben geprägt war, bevor es zu dem Fremdgehen gekommen ist.

8. Worauf du im Gespräch achten solltest

Vertrauen kann nur entstehen, wenn ihr euch gegenseitig zuhört und ruhig miteinander redet. Dazu ist eine wertschätzende Gesprächskultur hilfreich. Was hilft dir, ruhig zu bleiben? Was kannst du selbst schon vor dem Gespräch tun, damit dir das gelingt? Womit kannst du dich daran erinnern, wenn du im Gespräch spürst, dass deine Gefühle mit dir durchzugehen drohen? Plane das jetzt so konkret wie möglich für euer nächstes Gespräch.

9. Wie du Nähe und Distanz aussloten kannst

Es fällt dir vielleicht schwer, Körperkontakt zuzulassen. Oder du bist darin sehr schwankend, willst manchmal auch ganz viel davon. Dein/e Partner/in ist vermutlich sehr verunsichert, wie nah er/sie dir kommen kann. Du fühlst dich erneut verletzt, wenn du den körperlichen Kontakt als Grenzüberschreitung empfindest. Oder du fragst dich, weshalb dich dein/e Partner/in nicht umarmt. Finde einen Weg, mit dem du dein Bedürfnis nach Nähe und Distanz überprüfen und mitteilen kannst.

Dadurch kannst du wieder Vertrauen entwickeln, dass deine Liebe noch ausreichend vorhanden ist. Du kannst prüfen, ob du deine/n Partner/in im wahrsten Sinne des Wortes noch riechen kannst. Vielleicht kannst du nach langer Zeit wieder die Nähe ganz besonders genießen.

Gehe nach deinem eigenen Tempo vor. Vielleicht kannst du mit deinem/deiner Partner/in ein Zeichen vereinbaren. Etwas, was ihm/ihr signalisiert, ob mehr Nähe oder Distanz von dir gewünscht ist. Das gibt auch deinem/deiner Partner/in Vertrauen in die eigenen Handlungen und Sicherheit, nichts falsch zu machen.

10. Wie eine Wiedergutmachung euch beiden hilft

Einfach nur das Fremdgehen verzeihen, ohne eine Gegenleistung zu erhalten, ist äußerst schwierig. Viele Menschen wünschen sich so etwas wie eine Wiedergutmachung für die entstandenen Verletzungen. Der Kniefall und die Entschuldigungen können dir Genugtuung geben, aber eure Beziehung bringt das nicht weiter.

Besser ist es, wenn die Wiedergutmachung keine reine Strafe, sondern etwas Positives für euch beide gemeinsam beinhaltet. Beispiel: Dein/e Partner/in verzichtet auf eine geliebte Aktivität, um mit dir etwas gemeinsam zu machen, was euch näher zusammenführt.

Wie kannst du diese Idee deinem/deiner Partner/in nahebringen, ohne ihn damit zu demütigen? Vertrauen kann sich nur in einer Beziehung entwickeln, die auf gleicher Augenhöhe lebt. Demütigung hilft dabei nicht weiter, da sind wir uns doch einig, oder?

Setze jetzt diese nächsten Schritte direkt um

  • Erstelle jetzt eine Liste von Alternativen, die dir Sicherheit geben. Notiere dir die Menschen, die dir etwas Ruhe, Geborgenheit und Beständigkeit vermitteln können. Schreib dazu, auf welche Weise du dir das von diesen Menschen wünscht.
  • Mache dir schriftlich zwei Pläne: a) um deinen Alltag zu entschleunigen und b) um im nächsten Gespräch ruhig und wertschätzend zu bleiben.
  • Lege dir ein Notizbuch parat, in welchem du täglich notierst, womit dein/e Partner/in dir Liebe, Zuneigung und Nähe gezeigt hat. Schreibe auf, was dir an positiven Seiten bei deinem Partner aufgefallen ist. Ergänze, welchen Sinn du in der Partnerschaft siehst. Oft wird dir erst beim Aufschreiben einfallen, welche positiven Dinge passieren. Deshalb ist eine Art Ritual hilfreich, damit dein Notizbuch nicht in deinem Alltag untergeht. Plane dir eine feste Zeit am Tag ein, in der du dir etwas notierst.
  • Lege mit deinem/deiner Partner/in einen Zeitpunkt fest, an dem ihr ruhig miteinander sprecht. Über eure Wünsche, Ängste und wie ihr das Vertrauen wieder aufbauen wollt. Vielleicht einen Termin pro Woche. Besprecht gemeinsam, wann ein günstiger Zeitpunkt dafür ist und wo ihr das ungestört tun könnt. Nimm in das Gespräch deine Notizen und deinen Plan zum ruhigen Zuhören mit.
  • Falls ihr schon über Trennung gesprochen habt, verständigt euch über eine Schonfrist, in der dieser Punkt nicht thematisiert wird.
  • Handele mit ihm/ihr ein Zeichen für körperliche Nähe und Distanz aus.
  • Finde eine Aktivität mit deinem/deiner Partner/in, in welcher ihr nicht über die Probleme sprecht, sondern euch eine gemeinsame Ruhezeit gönnt.
  • Fremdgehen verzeihen – leichter gemacht: Erzähle in wertschätzender Weise von der Idee der „Wiedergutmachung“, die euch gemeinsam weiterbringt.

Gehe deinen Weg, jetzt!

Viel Erfolg dabei wünscht dir 

Petra Ahrweiler

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Petra Ahrweiler

Ich bin Psychologin, Paar- und Familientherapeutin.

Als Scheibenwischer bei Konflikt- und Krisenwetter verhelfe ich dir zu klarer Sicht und sicheren Schritten auf deinem Weg zu Lebensfreude, Harmonie und innerer Ruhe.

    • Hallo Karsten, ich freue mich sehr darüber, dass du den Artikel hilfreich und gut geschrieben findest. Vielen lieben Dank für diesen Kommentar. Viele Grüße von Petra

  • Wenn man den Artikel so liest, dann lohnt es sich richtig der Betrüger zu sein. Man hat den Spaß durch die Affäre und danach muss sich der Betrogene noch krumm machen um die Beziehung zu retten. Vorwürfe oder Ähnliches muss ich mir auch nicht geben.

    • Hallo Yui Wong,
      ich habe mit diesem Artikel keinesfalls ausdrücken wollen, dass der Betrogene sich Vorwürfe machen sollte. Das würde weder dir noch irgend jemand anderem weiterhelfen. Auch bin ich nicht der Meinung, dass der Betrogene sich verbiegen muss.

      Mein hier vorliegender Text wendet sich nur an die betrogene Person, das ist der einzige Grund, weshalb nichts darüber aufgeführt ist, was der andere tun und lassen sollte.

      Auch der Betrüger muss natürlich ordentlich was tun, um die Beziehung zu retten. Was das sein könnte – das findest du beispielsweise in diesem Artikel: https://www.petra-ahrweiler.de/ehe-retten/.

      Viele Grüße
      Petra

  • Die Ratschläge finde ich hilfreich und inspirierend. Letztlich kann nur Geduld und Zeit heilen. Wenn beide ganz ehrlich und mit ganzem Herzen dabei sind und alles aufarbeiten könnte es sogar klappen.

    • Es freut mich sehr, dass du meine Anregungen hilfreich und inspirierend findest, Renate. Ich stimme dir zu, denn ich habe genau das schon oft in meiner Praxis erlebt: Viele Paare haben wegen einem Seitensprung oder einer Affäre nicht alles aufgeben wollen, was sie aufgebaut hatten. Durch ein ehrliches Miteinander und geduldige Gespräche ist aus so mancher Krise eine ganz tolle neue Chance erwachsen und die Partnerschaft entwickelte sich zu neuem Liebesglück.

      Viele Grüße
      Petra

  • Nachdem ich beide Artikel gelesen habe, also auch den über den Betrügenden, muss ich Yui Wong Recht geben, irgendwie hat man den Eindruck, als komme der Betrügende besser weg. Der Betrogene soll mal schön mit seinen Gefühlen allein zurechtkommen, weil er ja auch ganz allein dafür verantwortlich ist, während der Betrügende geschont werden muss, damit er sich um sein Seelenheil kümmern kann, wobei ihm dann klar wird, dass er ja im Grunde unschuldig ist, wegen der Defizite in der Beziehung, für die zumindest zum größten Teil der Betrogene verantwortlich ist. Ihm selbst dagegen muss man applaudieren, weil er diese Defizite durch sein Fremdgehen aufgedeckt hat. Sorry, aber so hört sich das für mich an!

    • Hallo Barbara, ich danke dir für deinen Kommentar. Ich mache keinen Unterschied zwischen der Belastung, die durch die Gefühlen in der betrügenden und der betrogenen Person entstehen, wenn die Beziehung in eine Krise geraten ist. Jeder Mensch ist für seine Gefühle selbst verantwortlich, nicht nur der Betrogene, sondern der Betrüger ebenso, wenn er sagt, er leide darunter, dass die Beziehung zu zerbrechen droht. Wer den Schritt in einen One-Night-Stand oder eine Affäre gemacht hat, muss auch die Konsequenzen daraus tragen. Nach meiner Einschätzung ist ein Weg aus der Krise eher möglich, sobald man sich von den Fragen der Schuld löst. Auch sollte es überhaupt nicht darum gehen, wer besser oder schlechter wegkommt und wer zu welchen Defiziten beigetragen hat, weil das nur in einen Kreislauf führt, der nicht weiterhilft und die gegenseitigen Verletzungen noch mehr vertieft. Zu den Problemen in einer Beziehung tragen immer beide bei. Den Weg in die Lösung und in eine neue Chance für die Partnerschaft können ebenso nur beide gemeinsam gehen, indem sich beide Personen hinterfragen.

  • Ich hab das so gehandhabt;

    Schluss gemacht,
    keine 2. Chance fgegeben.

    Die Gibt es im leben nun mal nicht!!!!

    • Hallo Jörg,
      das ist eine klare Haltung. Wer fremdgeht, muss mit diesen Folgen auch rechnen. Mich wundert nur, dass du bei dieser klaren Entscheidung meinen Artikel gelesen hast, der ja eher für Leser geschrieben ist, die einen Weg in ein neues Vertrauen in der bestehenden Partnerschaft suchen. Aber vielleicht hat dich der Titel gerade deshalb so angezogen, weil du dir keinen Weg des Verzeihens vorstellen kannst.
      Viele Grüße
      Petra

  • Ich muss Barbara zustimmen. Ich befinde mich gerade in dieser Phase. Im Februar die Affäre herausbekommen, aufgrund seines Flehens unter Tränen eine 2. Chance eingeräumt aber auch narzistische Neigungen festgestellt, Anfang April den erneuten Kontakt herausgefunden, kurzzeitig ausgezogen, nach vielen Gesprächen eine erneute, letzte Chance eingeräumt da auch er unbedingt an der Beziehung festhalten will. Ich kann zwar Bemühungen seinerseits erkennen, aber grundsätzlich sind immer wieder Unwahrheiten da, er scheint unbekümmert, besteht aber darauf das ich an meinem Vertrauen arbeiten muss ect. Ich stehe als Betrogene da und muss scheinbar mit allem allein klar kommen und soll ihn dann noch schonen? Ich glaube nicht dass das hilft und weis bis heute auch noch nicht ob meine Entscheidung die Richtige war oder wie ich´s besser in den Griff bekommen könnte, leider 🙁

    • Hallo Kerstin,
      vielen lieben Dank für deinen Kommentar. Mein Artikel bezog sich nur auf eine 2. Chance, aber nicht auf eine 3. oder 4. usw. Natürlich macht es nur Sinn, dass du an deinem Vertrauen arbeitest, wenn er die Außenbeziehung ganz klar beendet und keine Affäre mehr führt. Du musst ihn keinesfalls schonen und damit alleine klar kommen! Das wollte ich keinesfalls mit dem Artikel mitteilen. Viel wichtiger ist, dass du prüfst, wie lange du das noch mitmachen willst oder ob für dich in dieser Situation eine Trennung nicht eher in Frage kommt. Dein Kommentar hat mich dazu inspiriert, einen weiteren Artikel zu schreiben. Darin werde ich auf Beziehungen eingehen, in denen es immer wieder zum Fremdgehen kommt. Danke!
      Viele Grüße
      Petra

  • Finde den Beitrag ganz gut, der Punkt mit der Wiedergutmachung ist halt schwierig..
    Das schlimmste ist es wenn der Gedanke aufkommt wie die miteinander geschlafen haben.. und mit freude auf einen geschissen wurde.. so zu sagen..
    da hilft irgendwie keine Reuhe.. das ist so heftig.. mir wird ständig schlecht dabei..
    Man wünscht sich ausgleichende gerechtigkeit aber irgendwie weis man schon dass es nicht das richtige ist.. Opfer.. man wurde zum Opfer gemacht.. man denkt sich.. was die Freunde über einen Denken wenn man nicht schluss macht.. wobei es einem egal sein sollte aber man fühlt sich wie der allerletzte Hampelmann…

    Beste Grüße
    Jeff

    • Hallo Jeff,
      vielen lieben Dank für deinen ausführlichen Kommentar. Du hast gute Punkte darin angebracht, denn es geht vielen Menschen so wie dir. Damit hast du mich inspiriert, demnächst einen weiteren Artikel zu schreiben. Darin werde ich die Themen „Wiedergutmachung“, „Kopfkino“, „was die Freunde über einen denken“ und das „Hampelmann-Gefühl“ aufgreifen.
      Viele liebe Grüße
      Petra

  • Befinde mich gerade auch in dieser Situation und sehe es so wie Barbara und Kerstin. Mir blieb der Atem stocken, als ich las über Körperkontakt soll ich zulassen? Und mit allen im Umfeld soll ich darüber reden?? Ich war in vielen Foren aber hier wollte ich schon nach dem ersten Absatz raus. Als Betrogene soll man danach am besten grad verzeihen und das Muttersöhnchen an die Brust lassen damit es sich ausweinen kann oder wie?? Ich glaube Sie selbst können sich gar nicht richtig hineinfühlen in die betrogene Person. Sie haben überhaupt keine Ahnung. Diese Leier haben Sie wohl in einem Medialkurs auswendig gelernt und hier niedergeschrieben?

    • Hallo Imogen,
      ich habe in meinem Artikel geschrieben, dass Sie etwas tun können, was Ihnen hilft, wieder Vertrauen und ein Gefühl von Sicherheit aufzubauen. Dazu hatte ich Körperkontakt zulassen und mit anderen sprechen als mögliche Beispiele genannt. Jeder Mensch ist anders, wenn diese Beispiele für Sie nicht passend sind, dann sollten Sie diese natürlich nicht umsetzen.
      Ich entnehme aber auch Ihrem Kommentar, dass Sie aktuell noch viel zu verletzt sind, als dass Sie verzeihen und Vertrauen wieder aufbauen könnten und wollten. Ich verstehe es vollkommen, wenn Sie so wütend und enttäuscht sind, dass Sie nur noch um sich schlagen wollen. Sie verstehen anscheinend in dieser emotionalen Lage alles als Angriff gegen sich. Daher versuchen Sie sogar mich zu beleidigen.
      Sie haben den Artikel anscheinend so verstanden, dass Sie dem „Muttersöhnchen“ etwas Gutes tun sollten. Ich habe diesen Artikel aber für Menschen geschrieben, die sich selbst mit dem Verzeihen und dem Vertrauen wieder aufbauen etwas Gutes tun wollen.
      Ich denke, an diesem Punkt sind Sie nicht. Der Artikel passt einfach nicht zu Ihrer gegenwärtigen emotionalen Lage. Ich kann mir vorstellen, dass Ihnen aktuell ein Artikel mehr weiterhelfen würde, der Sie darin bestärkt, dass es völlig in Ordnung ist, wütend zu sein und sich das vom Partner nicht gefallen zu lassen. Vielleicht auch ein Text, der Ihnen hilft, sich zu trennen.
      Die Inhalte meines Artikels beruhen auf meiner nunmehr fast 20jährigen Erfahrung als Paartherapeutin und Psychologin. Medialkurse belegen sogenannte „Geistheiler“, zu denen ich mich nicht zähle.
      Viele Grüße
      Petra Ahrweiler

  • Hallo,
    meine Situation ist nur in der Überschrift wiederzufinden. Ich mache mir gerade Gedanken dazu ob ich die Untreue meines Partners verzeihen kann.
    Allerdings gibt es nicht diesen einen Seitensprung oder die Affäre. Mein Partner hat mich auf Dienstreisen über Jahre mit prostituierten betrogen. Also bewusst, gezielt.
    Unsere Beziehung war zu keiner Zeit angeknackst. Wir hatten Hochzeitspläne und wollten ein Haus bauen, haben ein wundervolles Kind und ein wirklich ausgeprägtes Liebesleben. Wir haben uns abgöttisch geliebt und uns das auch gegenseitig gesagt.
    Letzten Freitag kam alles raus und ich bin völlig verzweifelt.
    Gibt es für solche Situationen auch Literatur. Ich fühle mich in keinen Artikeln die man findet wirklich verstanden. 🙁

    • Hallo Anna,
      ich kann deine Verzweifelung sehr gut verstehen, da du dich über Jahre hinweg hintergangen fühlst. Es wird geschätzt, dass jeder 10. Mann zu Prostituierten geht, und sehr viele davon sind in einer festen Partnerschaft, die meisten gehen nicht nur einmal hin. Ich selbst habe dazu noch nichts geschrieben. Leider kann ich dir auch keine andere hilfreiche Literatur nennen. Aber ich denke, dass es bestimmt auch etwas gibt, in dem du dich wiederfinden wirst. Das Internet und der Buchhandel ist so voller Literatur, dass ich ganz sicher bin, du wirst etwas Hilfreiches finden.
      Viele liebe Grüße
      Petra Ahrweiler

  • An sich ein grob guter Beitrag, aber schon bei Punkt zwei ist es komisch, das kann man so definitiv nicht sagen, denn nicht bei jedem geht der Betrug in einer Beziehung los. In meinem Fall zb ist mein „Partner“ vom ersten Tag an unehrlich gewesen, ist mir Monatelang hinterher gelaufen, hat kir erzählt das er mich liebt und hat es bei mehrere getan und auch „Beziehungen“ parallel geführt. Nach einem Jahr kam es raus als wir unser Kind erwartet haben, er selbst sagt mittlerweile das er mich liebt und am Anfang mies war OHNE das ich was falsch gemacht habe sondern eher das er es getan hat weil es „zu schön war um wahr zu sein“. Ivh komme überhaupt nicht damit klar, vertrauen im Arsch, wie soll man denn bitte so etwas verarbeiten? Das man ca 1,5, Jahre alles für jemanden getan hat det mehrere Frauen hatte und dann plötzlich der Meinung ist das man die Frau fürs Leben wäre und einen sogar heiraten will? Was für Fehler soll ich mir denn eingestehen? Wie soll man sich denn in so einem Fall verhalten oder fühlen?!

    • Hallo unbekannte Betrogene,
      was du beschreibst, ist sehr hart. Du musst ihm nicht verzeihen und brauchst ihm auch nicht glauben. Es ist völlig in Ordnung und sehr verständlich, wenn du dich zur Trennung entscheidest. Du musst dir keine Fehler eingestehen. Um mit dem Wissen des Betrugs umgehen zu können, ist es vielleicht viel wichtiger, dass du dir z. B. selbst verzeihst, denn viele Frauen werfen sich selbst vor, dass sie es nicht früher gemerkt haben.
      Viele liebe Grüße
      Petra Ahrweiler

  • Hallo
    Das problem mit dem Kopfkino und das mann alles hinterfragt ist bei mir immer noch sehr schwierig nach dem ich es vor ca. 2 Mt. herausgefunden habe…. Sie hat den Kontakt abgebrochen und blockiert aber irgendwie kann mann immer noch nicht alles wieder ins normale angehen…sie möchte alles ganz normal…aber das ist bei mir nicht immer möglich leider…Auch hat sie in der Zeit als ich sie rauswarf…auf Tinder geschrieben…dies hat sie auch zugegeben…und auch da mir gesagt das sie alles gelöscht und blockiert habe nun…da sie alles in unsere Beziehung setzen will…aber ich danke ihnen für die 10 Wege es hilft…aber eben es bleibt immer im Kopfkino…

    • Hallo Timon,
      ich freue mich sehr, dass dir mein Artikel ein Stück auf dem Weg der Bewältigung geholfen hat. Dein Text hört sich für mich so an, als wenn es bei euch ein on-off in der Beziehung gegeben hat (erst eine Trennung, dann wieder den Wunsch des Neuanfangs, danach erneut Vertrauensbruch durch das Schreiben auf Tinder, nun wieder Kontaktabbruch). Dies macht es natürlich noch schwerer, mit all dem umzugehen und das Kopfkino aufzulösen. Von ganzem Herzen wünsche ich dir Kraft und Erfolg beim Umgang mit dieser schwierigen Situation und dem weiteren Abbau des Kopfkinos.
      Viele liebe Grüße
      Petra Ahrweiler

  • Hallo,
    Ich fand den Artikel sehr konstruktiv und hilfreich. Ich hab vor wenigen Tagen von dem Betrug mit der Ex Partnerin erfahren, weil mein Partner mir davon erzählt hat. Ich habe keine Probleme die Wut loszulassen, ich kann ihm verzeihen und Nähe zulassen und diese auch genießen, zumindest zu 90%. Ich zweifle nicht an seinen Gefühlen für mich, was vorher immer ein Wunder Punkt war in der Beziehung, ironischerweise bin ich mir jetzt darüber sehr sicher. Auch ich Kämpfe noch mit dem Koofkino, mein konkretes Problem ist allerdings, wie ich den erneuten Kontakt mit der Ex Partnerin aushalten soll, da die beiden ein gemeinsames Kind haben, lässt sich dieser nicht vermeiden, nicht mal beispielsweise für einen Monat, und ich weiß, dass sie alles tut, ich habe es zum Teil live erlebt, um ihn zurück zu gewinnen. Wie soll ich so schnell, innerhalb von wenigen Tagen wieder so viel Vertrauen aufbauen?

    • Hallo Alexandra,
      toll, dass mein Artikel für dich in dieser äußerst schwierigen Situation hilfreich war. Ich denke, es ist vielleicht sinnvoll, dir Zeit zu geben, wieder Vertrauen aufzubauen. Diese Zeit kannst du auch damit füllen, dass du dich darauf konzentrierst, was dein Partner tut, um dir treu zu bleiben. Das ist besser, als dich darauf zu fokussieren, was die Ex von ihm alles macht, um ihn zurück zu gewinnen. Aus der Krise zwischen dir und deinem Partner kann so auch eine Chance entstehen, wenn ihr in einen tieferen Austausch miteinander über die Qualität eurer Beziehung gelangt und somit noch viel mehr Nähe wiedergewinnen könnt. Ich wünsche dir viel Erfolg und ganz viel Kraft dabei.
      Viele liebe Grüße
      Petra Ahrweiler

  • Ich finde Ihren Artikel sehr interessant. Aufgrund einer sehr schwerwiegenden Kindheit ohne Liebe und dem Finden meines jetzigen Mannes und unserer 3 gemeinsamen Kinder, habe ich endlich erfahren dürfen, wie es ist geliebt zu werden U eine Familie zu haben. Bis er mich vor 3 Monaten mit einer Kollegin mehrmals betrog.
    Ich Kämpfe. Tag für Tag. Nacht für Nacht. Er bemüht sich so sehr. Wir haben viele sehr offene Gespräche geführt. Er räumt immer wieder ein, dass er alles tun würde um uns „zurückzugewinnen“. Meine Angst, er könne es wieder tun U meine Zeit zum wieder aufbauen und die Kraft die ich investiere, neben der Maße an Alltagsbewältigungen bezgl Familie, Terminen, etc., könnten letztendlich verschwendete Zeit gewesen sein. Ich warte beinahe täglich auf den Klick-moment, der mich erkennen lässt, dass all das Sinn macht. Ich gebe mir auch die Schuld für Fehler in der Beziehung. Besonders wenn man Kinder hat, geht der Partner oftmals „unter“.
    Ich habe Angst zu vertrauen U wieder enttäuscht zu werden. Angst, wieder nicht mehr geliebt zu werden.
    Ich grüße Sie ganz herzlichst.

    • Hallo Anni,
      vielen lieben Dank für Ihren Kommentar und die Rückmeldung, dass Sie meinen Artikel sehr interessant finden. Das freut mich sehr und hilft mir, meine Artikel auf die Bedürfnisse meiner Leser/innen noch besser abzustimmen.
      Ich weiß, was es für ein schwerer Kampf ist, mit offenen Gesprächen wieder zu vertrauen. Dabei wünsche ich Ihnen von ganzem Herzen alle Kraft, die Sie dafür brauchen. Der Alltag mit 3 Kindern, dem Haushalt und vielen weiteren Herausforderungen, welche die Corona-Krise auch noch hervorrufen, zehrt sicherlich zusätzlich an der Kraft. Gleichzeitig denke ich, dass die vielen guten Erlebnisse vorher und Ihre 3 Kinder geben Ihnen auch viel Power, das durchzustehen.
      Geben Sie sich nicht die Schuld für Fehler in der Beziehung. Schauen Sie besser nach vorn als zurück. Denn auch das schont Ihre Energiereserven und es bringt Sie weiter. Die Vergangenheit können Sie nicht mehr verändern, aber Sie können in der Gegenwart viel für die Zukunft bewirken.
      Viele liebe Grüße
      Petra Ahrweiler

  • Hallo Frau Ahrweiler,
    ich finde Ihren Artikel sehr gut!
    Am vergangenen Samstag habe ich durch einen Zufall einen Chatverlauf in dem Handy meines Mannes mitlesen können. In mir brach eine Welt zusammen.
    Als wir uns vor 6 Jahren kennenlernten war es für uns wirklich Liebe auf den ersten Blick, hätte niemals gedacht dass es das tatsächlich gibt. Wir haben beide gescheiterte Ehen hinter uns gehabt. Relativ schnell hatten wir erkannt dass wir ohne den anderen nicht sein möchten und sind zusammengezogen. Im Juni dieses Jahres haben wir geheiraten und ich war überglücklich die Liebe meines Lebens nun meinen Mann zu nennen zu dürfen. Bis letzten Samstag haben wir eine sehr innige, harmonische Beziehung geführt, natürlich gab es auch mal Differenzen, aber nichts ernstes. Wir haben gemeinsame Hobbys aber jeder auch seinen Freiraum.
    Nun habe ich eben letzte Woche gesehen dass er mit einer Frau schreibt, nach dem ersten Schock nahm ich ihm das Handy aus der Hand und habe diesen verlauf 3 mal gelesen um zu begreifen was da grade passiert.
    Er hat seit Anfang Oktober eine Affäre, nicht mal ganze drei Monate nach dem wir uns das Jawort gegeben haben.
    Ich bin werde hysterisch noch laut geworden, ich war und bin es immer noch einfach nur zutiefst erschüttert und unfassbar traurig. Ich bin zusammen gesackt und konnte einfach nicht mehr aufhören zu weinen.
    Seither haben wir wir sehr viel miteinander gesprochen, er hat alle brennenden Fragen beantwortet. Als ich fragte warum, was bei unser Beziehung nicht stimmt oder was ihm gefehlt hat, war seine Antwort dass nichts gefehlt hätte, das er mich über alles Liebt und ich bitte nicht gehen soll. Es war der Reiz des Verbotenen und er fand den Absprung bei der anderen nicht, da sie Gefühle für ihn entwickelt hat .
    Heute sagt er dass er es selber nicht begreifen kann warum er sich darauf eingelassen hat. Er sagt mir mehrmals täglich dass er mich liebt, begehrt und nicht verlieren möchte und natürlich dass es nie wieder passiert. Ich habe mich entschlossen ihm eine Chance zu geben, komme aber nicht gegen mein Kopfkino an. Ich bin auch nicht wütend oder empfinde hass, ich liebe ihn trotzdem und möchte das es funktioniert.
    Und das Umfeld sagt, geh so schnell du kannst, wer einmal fremdgeht macht es immer wieder.
    Aber er weiß, dass ich ihm nur ein einziges Mal vergebe, sollte es doch wieder passieren werde ich gehen.
    Ich sehe es nicht als verschenkte Zeit, wenn es funktioniert habe ich sehr viel dazu gewonnen und wie soll ich es sonst rausfinden.
    Allerdings fällt es mir sehr schwer nicht zu grübeln und ich hoffe dass ich ihm eines Tages wieder vertrauen kann. Daher fand ich Ihren Artikel weitestgehend hilfreich, herzlichen Dank dafür.
    LG

    • Hallo „einfach nur traurig“,
      ganz herzlichen Dank für den so ausführlich geschriebenen Kommentar! Ich denke, auch das hilft hier vielen Leser/innen, die aus ähnlichem Grund meinen Artikel lesen. Es freut mich zu lesen, dass es Ihnen gelungen ist, mit Ihrem Mann in tiefe Gespräche zu kommen. Auch ist es schön zu erfahren, dass Sie meinen Artikel hilfreich fanden. Sehr gut finde ich, dass Sie Ihren eigenen Weg gehen, auch wenn andere Ihnen sage, Sie sollten besser gehen. Denn Sie würden es später sicherlich bereuen und immer wieder darüber nachdenken, ob eine Chance doch noch dagewesen wäre, wenn Sie gegen Ihre eigenen Bedürfnisse handeln würden. Ganz viel Kraft und Erfolg beim Loslassen vom Grübeln und beim Wiedergewinnen von Vertrauen wünscht Ihnen
      Petra Ahrweiler

  • Hallo Petra,
    Ich danke Dir für den Text. Er hat mich die vergangenen Tage sehr inspiriert. Für mich ist scheinbar auch eine Welt zusammengebrochen und ich habe – wie viele andere vor und wahrscheinlich nach mir diese Erfahrung nach vielen vielen Jahren des Gemeinsamen machen müssen. Der erste ganz große Schmerz ist oft schon gar nicht mehr da und geholfen haben Deine Worte, weil sie der Leitfaden geworden sind, mit deren Inhalt ich für mich selbst schon vor dem Lesen begonnen hatte. Ich lese jetzt immer nochmal nach, um mir Sicherheit zu geben.
    Alles ist frisch und das Ende offen, aber das Leben geht immer irgendwie weiter.
    Für viele ist das vielleicht nichts und sie werden einen anderen Weg gehen.
    Aber für Alle – auch wenn es nur ein schwacher Trost ist, die es betrifft kann ich sagen:
    Ihr seid nicht Allein mit dem Schmerz. Das kommt leider überall viel häufiger vor. Die meisten machen das unter sich aus und wenn man bedenkt, wie viele Paare letztlich Doch zusammenbleiben, macht mich das zuversichtlich.

    • Hallo René,
      vielen lieben Dank für deinen Kommentar. Ich freue mich sehr, dass ich dich damit inspirieren und dir weiterhelfen konnte. Es ist toll, dass du hier auch anderen Leser/innen mit deinem Text Mut machen möchtest. Ich wünsche dir sehr, dass ihr daraus eine tolle neue Chance für eure Partnerschaft entwickeln könnt.
      Viele liebe Grüße
      Petra

  • Ja, Sie haben absolut Recht, aber die meiste Zeit wissen Frauen, dass wir betrogen wurden, haben aber keine Beweise, die unser Wort stützen könnten. Ich glaube wirklich nicht, dass Untreue eine besondere Energie hat. Ein Mann wird betrügen, weil er will. Mein Mann, formell und aufmerksam, unternahm mehrere Geschäftsreisen und als er nach Hause kam, verbrachte er mehr Zeit mit SMS. Ich vermutete, dass er eine Affäre hatte, aber er beschuldigte mich, mir Sorgen über das zu machen, was er Paranoia nannte. Ich habe eine Tech-Firma namens spirassp01 auf Instagram engagiert, um mir zu helfen, ihre Telefone zu verfolgen, da ich alles tun musste, um Beweise zu erhalten und frei zu sein. Ich fand nicht nur seine geheime Beziehung heraus, sondern 3. Ich weinte tagelang und reichte die Scheidung ein. Ich bin seit 45 Jahren Krankenschwester in Deutschland. Es ist immer besser, die Wahrheit zu kennen.

    • Hallo Sarah,
      vielen lieben Dank für Ihren Kommentar, der bestimmt auch vielen Leser/innen hier helfen wird. Es stimmt, die Vorahnungen quälen sehr, wenn der Partner das wie bei Ihnen als Paranoia abtut und es über einen längeren Zeitraum hinweg zu keinem ehrlichen und offenen Gespräch kommt.
      Mein Artikel bezog sich eher auf Beziehungen, in denen das Fremdgehen offen ausgesprochen wurde und beide an sich und ihrer Beziehung arbeiten wollen. Bei Ihrem Mann war das eindeutig leider nicht der Fall. Es stand für Sie nicht an, ihm das Fremdgehen zu verzeihen. Ganz klare Konsequenzen daraus zu ziehen war genau richtig in Ihrem Falle.
      In Ihren beiden Schlusssätzen sprechen Sie auch noch einen wichtigen Grund dafür an: Sie müssen auch ihre Gesundheit vor dem Fremdgehen Ihres Mannes schützen.
      Da Sie die Scheidung eingereicht haben, denke ich, Ihnen könnte vielleicht auch mein Artikel unter diesem Link weiterhelfen: https://www.petra-ahrweiler.de/trennung-durchhalten/
      Viele liebe Grüße
      Petra Ahrweiler

  • Mich hat nur interessiert was der „Betrüger“ machen soll damit dieser eine 2.Chance verdient.
    Das Liest sich nicht aus dem Artikel.

    Deswegen hatte ich den Artikel gelesen !

    • Hallo Jörg,
      stimmt, darüber wirst du in diesem Artikel nichts finden, weil er sich an die Person richtet, die sich betrogen fühlt. Falls ich dich richtig verstehe, dass du der „Betrüger“ gewesen bist, und du dich fragst, was du tun kannst, um deine Beziehung zu retten, dann ist dieser Artikel von mir vielleicht hilfreicher für dich: https://www.petra-ahrweiler.de/ehe-retten/

      Außerdem kann es sinnvoll sein, wenn du deine Frage der Person selbst stellst. Du willst wissen, was du tun musst, damit die andere Person dir verzeiht. Das kann individuell sehr unterschiedlich sein und die Person selbst wird es am besten wissen.
      Viele Grüße
      Petra

  • Hallo liebe Petra! Deinen Artikel hätte ich bereits vor 20 Jahren benötigt! Letzte Woche ist bei mir eine alte Wunde aufgebrochen, die ich bereits als vernarbt geglaubt habe. Meine Frau hatte vor 20 Jahren eine mehrmonatige Affäre bis ich dahinter gekommen bin. Es war die Rede von Gesprächen und Küssen, weil ihr etwas fehlte (Selbstbestätigung und Selbstwertgefühl) nach zwei gemeinsamen Kindern, in Verbindung mit teilweiser Überforderung. Das hatte ich ihr damals verziehen und „glauben wollen“. Den Gedanken daran verdrängte ich, obwohl ich in meinem tiefsten inneren immer wusste das da mehr war. Letzte Woche ist die Bombe nach einem heftigeren Streit geplatzt. Ich habe ihr erzählt, dass ich auf Grund ihres Seitensprung damals, ein einziges mal in meinem Leben einen bezahlten Liebesdienst in Anspruch genommen habe, um es ihr aus meiner eigenen tiefsten inneren Verletzung heraus zurück zu zahlen. Ich war bis damals, sowie heute ein treuer Ehemann. Im Gegenzug hat sie mir von ihrem damaligen sexuellen Kontakt erzählt. Die letzte Woche bis heute waren emotionale Höhen-und Tiefflüge. Wie du aber in deinem Artikel geschrieben hast, muss man bei sich selbst beginnen. Ich habe nun erst in langen Gesprächen mit meiner Frau erkennen müssen, dass ich Sie nicht richtig kannte bzw. oft nicht richtig zuhörte. Ich habe in dieser einen Woche soviel aus diesen Gesprächen mit meiner Frau auch über sie gelernt, wie in den letzten 30 Jahren nicht! Eigentlich unglaublich! Ich erkannte meine eigene Verlustangst und die damit verbundene Eifersucht ihr Gegenüber genauso wie meine finanziellen Ängste. Mein Verhalten damals war, wie von dir Anfangs beschrieben. Nur-ich wusste es damals nicht besser. Ich will aus diesem emotionalen Teufelskreis herauskommen und Vertrauen finden! Am schlimmsten sind nun die immer wiederkehrenden Bilder im Kopf, die ich am liebsten löschen würde. Ich hätte schon damals Hilfe von außen in Anspruch nehmen sollen, wollte den starken spielen und schluckte alles runter. So hatte ich es als Kind oft gehört-immer stark sein. Ich habe einige wichtige Punkte aus deinem Artikel für mich mitgenommen und danke dir dafür. Ich könnte noch viel mehr schreiben, denn das tut meiner Seele gut. Herzlichst Roman

    • Hallo Roman,
      ganz herzlichen Dank für deinen ausführlichen Kommentar. Ich freue mich sehr darüber, dass du mit deiner Frau gemeinsam aus dieser Krise nun eine echte Chance gemacht hast. Es freut mich sehr, dass ich dir mit meinem Artikel wichtige Punkte mitgeben konnte für deine Selbstreflektion und Weiterentwicklung.
      Entschuldige bitte, dass ich deinen Beitrag hier erst so spät freischalten konnte. Hier war so viel los, ich kam einfach nicht mehr mit der Arbeit hinterher.
      Gerne komme ich auch noch deiner Bitte nach, die du mir per Email zukommen gelassen hast. Daher kopiere ich wie gewünscht deinen per Email zugesandten Nachtrag zu deinem Beitrag hier in meinen Kommentar mit Anführungsstrichen hinein:
      „Ein Nachtrag zu meinem Beitrag von heute, 02.05.2021. Ich bereue meinen bezahlen Liebesdienst zutiefst und hasse mich heute dafür. Dieses tun hat mich leider auf ein ähnliches Niveau wie meine Frau gebracht. Zu damaliger Zeit ein Zeichen für mein eigenes Ego, heute ein Kritikpunkt, den ich von meiner Frau vorgeworfen bekomme. Vielleicht können sie dies in meinem Beitrag noch hinzufügen. Vielen herzlichen Dank-Roman“

      Lieber Roman, ich hoffe, du kannst dir die damalige Nutzung des bezahlten Liebesdienstes bald selbst verzeihen. Selbsthass hilft dir nicht weiter und deiner Frau genauso wenig. Schau doch lieber mit Stolz auf das, was du in der Zwischenzeit entwickelt hast. Darauf kannst du stolz sein, denn ich weiß, das schafft wirklich nicht jeder!
      Liebe Grüße
      Petra

  • Liebe Petra,
    Dein Beitrag war auch für mich sehr wertvoll.

    Ich befinde mich in einer 8 jährigen Beziehung, vor einem Jahr geheiratet und im 2. Ehemonat kam es zum Seitensprung mit anschließender Affären meiner besseren Hälfte. Mir wurde diese Affäre recht zeitnah damals gestanden und ab dann ging ein zum Teil sehr schwerer Weg los. Die Affäre wurde gleich auf gestellt, ich wurde zu einem vielleicht. Trotz der Offenbarung habe ich mich dieser Phase im Leben gestellt. Blumen gekauft und gekämpft. Ich wollte und will weiterhin nicht, dass unsere Beziehung mit der ersten großen Krise zerbricht.
    Erschwerend hinzu kommen in dieser Zeit ausgeprägte psy Probleme und eine Art Midlifecrisis der besseren Hälfte.

    So duldete ich treffen, sexuelle Kontakte, reisen und vieles mehr mit der Affäre.

    In dieser Zeit haben wir geschafft, dass ich von einem Vielleicht zu dem Beziehungswunsch wurde, also eine Chance bekam. Das haben wir durch viele Gespräche und meinen Nachsehen geschafft.

    Es gab 3 oder 4 Kontaktabbruchversuche meiner besseren Hälfte mit der Affäre, alle sind kurze Zeit später gescheitert. Mir wird bis heute zugesichert, dass der Kontakt aufgegeben wird und daran gerade gearbeitet wird. Viele verschiedene Verhaltensweisen zeigen mir ein anderes Bild.

    Es gab auch zwischenzeitlich eine knapp 3 monatige räumliche Trennung, im Ergebnis, dass bei Freunden und der Affäre die Zeit verbracht wurde. In dieser Zeit wurde der besseren Hälfte deutlich, dass ich der gemeinsame Weg sei.

    Was mich und mein Kopfkino oft triggert, sind die häufigen Lügen, die zum Teil raus kamen. Heimliche Treffen, heimliche Reisen, Verleumdungen und Geheimnisse.
    Ich habe Deinem Text entnommen, dass ich verantwortlich über meine Gedanken und Flashbacks bin. Das war mir zum Teil neu, denn ich machte das Verhalten der besseren Hälfte mitverantwortlich. Sehr oft kreisten unsere Gespräche über das Warum, Wieso und Weshalb. Oft, leider auch, mit genervten oder vermeidenden Verhalten, die den Kopf nicht ausstellten.

    Ich versuche nun, Gedankenkarussells umzuleiten und vom negativen Blick ins positive zu kommen und es mir aufzuschreiben.

    Ich sehe dennoch sehr viel Bemühungen auf meiner Seite und zum Teil unverständliches Verhalten auf der anderen Seite. Dazu die schmerzvollen Lügen.

    Meine Frage an Dich wäre, wie wir es trotz des Umstandes und unseren Bemühungen auch Nähe zeigen und zulassen können. Ich sehne mich zum Teil nach Aufmerksamkeiten, Nähe und Zärtlichkeiten und meine bessere Hälfte kann mir nicht immer nah sein, es kostet wohl auch Überwindungen.

    Liegt es Deiner Erfahrung nach auch bei dem Punkt „Vertrauen“ (obwohl ich ja betrogen wurde und ich die Nähe suche) oder der möglichen Unentschlossenheit der besseren Hälfte? Ob es aktuell noch zu Intimitäten in der Affäre kommt, weiß ich nicht. Es wird vehement verneint. Bei uns gibt er keine Intimität aktuell.

    Sollte ich mich nähemäßig distanzieren und abwarten, einfordern bringt ja nix.

    Danke für Deine Rückmeldung.

    • Hallo „Fragende“,
      vielen lieben Dank für deinen sehr ausführlichen Kommentar. Wenn ich deine Frage richtig verstanden habe, fragst du mich danach, was in „deiner besseren Hälfte“ vorgeht: ob dort nicht genug Vertrauen oder zu viel Unentschlossenheit besteht. Darauf kann ich dir nur antworten: Das kann ich dir nicht sagen. Frag das „deine bessere Hälfte“!
      Ich sehe ein ganz anderes Problem bei deinem Kommentar: Womit du dich beschäftigst, wird vermutlich nichts an den Schwierigkeiten verändern. Warum? Weil du deine bessere Hälfte zu analysieren versuchst, statt dich selbst zu hinterfragen. Damit du wirklich etwas an der schon so lange bestehenden und natürlich äußerst belastenden Erfahrung grundlegend verändern kannst, werden dir Antworten auf diesem Wege hier nicht weiterhelfen. Es würde hier den Rahmen der Kommentarfunktion sprengen und nur in einem persönlichen Beratungsgespräch gehen.
      Viele Grüße
      Petra

  • Es ist niemals die Schuld des Betrogenen, dass er betrogen wurde. Auch wenn die Ehe nicht gut war. Für eine Ehe sind immer beide verantwortlich. Für einen Seitensprung nur ein Partner. Nur wenn dies bedingunslos anerkannt wird, ist Heilung möglich.

    • Hallo Melanie,
      vielen lieben Dank für diesen gut auf den Punkt gebrachten Kommentar. Da kann ich dir nur zustimmen.
      Liebe Grüße
      Petra

  • Liebe Petra,
    ich danke Dir für diesen Artikel.
    Für mich ist alles so unsagbar schwer. Meine Frau hat mich vor 16 Jahren betrogen. Wir arbeiteten gemeinsam für einen Arbeitgeber und lernten uns am Arbeitsplatz lieben.
    2003 verließ ich das Land und kehrte zurück nach Deutschland. Sie musst noch bis 2005 am Standort im Ausland verweilen. Nach einigen Monaten bemerkte ich Veränderungen in Ihrem Verhalten und schloss auf eine Affäre mit einem anderen Mann. Ich stellte entsprechende Fragen. Natürlich stritt sie alles ab. Der Mann verließ das Land und es begann die 2. Affäre mit einem weiteren Mann, der zur Arbeit dort war. Auch hier meine Fragen zu Ihrem Verhalten. Abschlägig beschieden. Mitte Juni 2005 kehrte sie zurück. Ich hatte zwischenzeitlich eine gemeinsam Wohnung renoviert unter schwersten Bedingungen, weil ich immer die Gewissheit hatte, dass das sie Affären hat. Sie kam zurück und erklärte mir am ersten tag, dass es aus sei mit uns, sie liebe mch nicht mehr. Ein anderer Mann spiele keine Rolle. Nach 10 Tagen erhielt ich eine Nachricht von einem Arbeitskollegen aus dem ausländischen Standort
    in der mir dargelegt wurde, was alles „abgegangen“ sei. Ich hielt Ihr das vor und dann beichtete sie mir alles. Die Fernbeziehung sei eine große Belastung gewesen, sie habe sich mir immer verbunden gefühlt. Sie sei so jung gewesen und habe sexuelle Erfahrungen sammeln wollen. Sie würde aber eine Zukunft mit mir sehen und eine gemeinsame Zukunft mirt mir haben wollen. Ich habe das berstanden, mir die Erklärung die ganze Zeit selbst zu Recht gelegt. Ich habe keine dRama gemacht mit Ihr kurz gesprochen in der Folgezeit ein paar Vorwürfe gemacht oder ein paar Fragen gestellt, die man nicht stellen sollte und die unbeantwortet blieben. Ich fraß alles in mich hinein. Merkte wie ich immer weiter verhärtete. Immer weiter. Ich wurde ungerecht zu ihr. Wir heirateten hatten drei Kinder. Ich verhärtete weiter, war vielleich zufrieden, nie glücklich. Ich wurde immer ungerechter, was ich tat war schon fast emotionale Behandlung, nicht weil ich so oft an die Dinge damals gedacht hätte, nein, ich hatte mich verändert. Klar dachte ich immer mal an die Vorgänge und das tat mir nicht gut und ich üüberwand das stets. Nie wieder hatte ich das richtige Vertrauen zur Ihr. Jetzt ist sie vor 3 Wocheen wieder zu einem Auslandseinsatz für 6 Wochen. Ich dachte, dass sei kein Thema. Nach 2 Tagen beging ich zu grübeln, weshald ich nie glücjklich gewesen bin ich abe alles auf den Kopf gestellt, Selbstwertgefühl, Urvertrauen, inneres Kind, usw. Ich weiß, die Dinge damals nicht mein einziger Grund des Unglücks sind. Aber das liegt jetzt obenauf Ich bin mir sicher, dass nichts passiert, oder wird (hoffentlich) aber da ist der Restzeifel, diese irrealen Vorstellunge, die nicht eintreten werden. Aber ich kann nicht mehr, habe regelrchte Nervenzusammenbrüche, esse nicht mehr bin matt schlaflos. Keine Sorge in eine Stunde geh ich zum Arzt. Hast Du einen kleinen Rat? Auf keinen Fall will ich meine Frau aufgeben ich spüre so viel Zuneigung und wärme für Sie. Ich will sie nicht aufgeben. Vielleicht kannst Du etwas von meiner Verzweifung spüren. Mein Kopf tobt. Ich finde den Anfang nicht. Erst selbstwert aufbauen? Oder doch erst Vertrauen, oder liegen die Wurzeln tiefer? Übernahme von Verhaltensweisen des Elternhauses, inneres Kind. Ich frage mich immer „in guten wie in schlechten Zeiten zusammenstehen“ Das sind vielleicht die schlechten Zeiten, richtige, die man aushalten muss.

    Vielleicht liest das jemand, meine Verzweiflung ist groß. Vielleicht fühlen andere das auch. Es ist ein schwerer Weg. Vielleicht hilft es anderen wie ausweglos alles erscheinen mag. Vielleicht lohnt sich der Kampf. Auch so spät noch.

    Allen Betrogenen viel Stärke. Aber es muss einen Weg geben!

    • Hallo Anonymus,
      vielen lieben Dank für deinen ausführlichen Kommentar. Wenn dich etwas an die damalige Situation erinnert, dann kommen all die belastenden Gefühle ganz schnell wieder mit voller Wucht in dir auf. Das passiert nicht nur dir, sondern vielen anderen Menschen auch. Nicht nur bei Erinnerungen an das Betrogen werden. Auch bei anderen starken Belastungen wie z. B. einem Todesfall lösen der Geburts- und Todestag der geliebten verlorenen Person wieder massive Gefühle aus. Konzentriere dich daher auf all das, was heute anders ist als damals. Und vielleicht solltest du dir eine Hilfe suchen, um die schon soooooo lange zurückliegenden Verletzungen endlich loslassen zu können. Schließlich habt ihr in der Zwischenzeit so viele schöne Erlebnisse gehabt, denn sonst gäbe es z. B. eure Kinder nicht. Ich wünsche dir von ganzem Herzen viel Kraft auf deinem schweren Weg.
      Viele Grüße
      Petra

      • Hallo Petra, hab Dank für Deine Antwort. Habe heute noch eine Überweisung für eine Therapie bekommen. Ich hoffe, das wird helfen. In der Vergangenheit habe ich viel an mir gearbeitet in Sachen Gedankenkontrolle und Verarbeiten. Es war immer sehr schwer und hat für mich keinen Erfolg gehabt, außer, dass ich erkannt habe, welche Felder ich bei mir beackern muss, damit eine wirklich glückliche Zukunft beginnen kann. Viele Grüße!

        • Hallo Anonymus,
          das war eine gute und weise Entscheidung. Ich hoffe, du findest schnell einen Therapieplatz. Was du schreibst, sehe ich positiv, denn du kannst dich nun endlich von alten Verletzungen befreien, indem du diese „Felder beackerst“. Von Herzen alles Gute wünsche ich dir.
          Viele Grüße
          Petra

  • Liebe Petra!
    Ich finde deinen Artikel grundsätzlich hilfreich. Ich selbst habe nach 6 Jahren Eiertanz um meinen dauerhaft fremdehenden Partner beschlossen, mich zu trennen.
    Er hat schließlich eingestanden, mich weit über 100 Mal mit so gut wie jeder möglichen Frau (Affären, Internetbekanntschaften und Paysex) betrogen zu haben. Seine Parallelwelt sei bereits zwei Jahre vor unserem ersten Treffen entstanden, er bezeichnet sich als sexsüchtig.
    Ich muss ehrlich sagen, dass mich die Suche nach meinem Anteil in dieser Story nur noch mehr frustriert. Ich finde, ich hatte gar nie eine Chance gegen seinen systematischen Missbrauch an mir und kann mir selbst nicht verzeihen, dass ich ihn überhaupt in mein Leben gelassen habe.
    Ich kann ihm nicht verzeihen, seine Bemühungen, die Beziehung zu retten, kann ich nicht annehmen, weil alles von seinem Lügen und seiner Rücksichtslosigkeit vergiftet ist. Er begründet den Grad seiner niederträchtigen Handlungen damit, dass er nicht „bei sich“ gewesen sei, sich wie ein Junkie nach dem nächsten Schuss gesehnt hat. Es habe ihm nichts gefehlt, es habe nichts mit mir zu tun. Da ich durch sein Verhalten auch mehrere Geschlechtskrankheiten bekam, die einige Affären undifferenziert zutage brachten und das Thema alles andere überstrahlt hat, hat der Begriff Neuanfang oder x-te Chance nichts Positives für mich. Besonders die Tatsache, mit wievielen Frauen er mich permanent hintergangen hat, hat meinen Selbstwert, meine psychische Gesundheit und meine Weltsicht stark belastet.
    Da wir eine gemeinsame Tochter in einer Patchworkfamilie haben und wir nun schon 7 Monate versuchen, irgendwie mit der Situation klarzukommen, werden wir es nun mit einer Paartherapie versuchen. Die Lage ist verfahren, Schmerz, Liebe, Hass fließen ineinander, Misstrauen und Trauer sind lähmend. Mein Bedüfnis nach einer Beziehung ist gleich null, und dennoch ist es im Rahmen der Familie mit gesamt 5 Kindern von 5 bis 17 angezeigt, dass wir irgendwie einen Weg zueinander oder auseinander finden.
    Lg karla

    • Liebe Karla,
      ich danke dir herzlich für deinen ausführlichen Kommentar. Dieser Artikel passt nur sehr eingeschränkt zu deiner Beziehung. Ich habe diesen Artikel für Menschen geschrieben, deren Partner/in über einen deutlich kürzeren Zeitraum fremdgegangen sind. Beim Schreiben dieses Textes habe ich an Paare gedacht, bei denen sich BEIDE hinterfragen und verändern wollen. Der Artikel richtet sich an Paare, die wirklich ihrer Liebesbeziehung noch eine Chance geben wollen.
      Was du beschreibst, ist schrecklich! Es ist jetzt sehr wichtig, dass du auf dich achtest. Für dein eigenes Wohlbefinden sorgst. Deine Grenzen beachtest und deutlich vertrittst. Wenn du das tust, dann gehst du auch für die 5 Kinder den richtigen Weg. Denn für deine Kinder kannst du nur gut da sein, wenn du auf dich selbst gut achtest.
      Ich werde bald einen weiteren Artikel schreiben, indem es um solche Beziehungen geht: in denen es immer wieder zum Fremdgehen kommt und die Probleme über Jahre hinweg bestehen. Mir fällt dazu so viel ein, dass es mit großer Wahrscheinlichkeit nicht bei einem einzelnen Artikel bleiben wird. Ich danke dir dafür, dass du mich dazu inspiriert hast.
      Falls du die Artikel nicht verpassen möchtest, kannst du dich gerne auch hier kostenlos eintragen, um meine besten psychologischen Anregungen, neue Blogartikel, Infos zu anstehenden Veranstaltungen und aktuelle Neuigkeiten aus meiner Praxis, die es exklusiv für Abonnenten gibt, per Email zu erhalten: https://mailchi.mp/petra-ahrweiler/newsletter
      Ich wünsche dir ganz viel Kraft in dieser schwierigen Zeit.
      Viele liebe Grüße
      Petra

  • Hallo
    Ich habe mir den Artikel in ruhe durch gelesen und muss sagen gab mir zum nach denken und es ist war um die Beziehung mal Chance zu geben muss einfach mal die Vergangenheit ruhen lassen man tut wirklich nichts Gutes dabei …bei mir ging 3 Jahre so aber immer tauchte die Vergangenheit auf …obwohl mein Partner sich viel Mühe gemacht hat und ich es einfach nicht sehn wollte …
    Vielen Danke für diesen interessanten Artikel.

    • Hallo Heidi,
      vielen lieben Dank für deinen Kommentar. Es freut mich sehr, dass dir mein Artikel gefallen hat.
      Viele Grüße
      Petra

  • Danke!
    Ich kämpfe schon länger mit mir und meinen Gefühlen, dein Artikel hat mir ganz neue Perspektiven für den Umgang mit mir selbst gegeben.
    Wirklich wunderbar zusammengefasst. Ich suche stetig Beiträge, Podcasts oder Videos die mir helfen wieder mit mir klar zu kommen, aber überall wird nur um den heißen Brei geredet und ich fühle mich nirgendwo verstanden…
    Ich werde mir deine Ratschläge zu Herzen nehmen und hoffe damit endlich weiter zu kommen.
    Liebe Grüße

    • Hallo Jana,
      ich danke dir für deinen schönen Kommentar. Es freut mich ungemein, dass du dich in meinem Text wiederfindest und er sich für dich so von anderen Inhalten im Internet abhebt. Ich wünsche dir viel Erfolg beim individuellen Umsetzen der Anregungen.
      Viele Grüße
      Petra

  • Das gelingt nur, wenn die Affäre beendet ist…. Doch der Partner möchte seine Affäre als liebe Freundin behalten, hält Kontakt zu ihr, besucht sie heimlich, schicken sich so gut wie täglich Nachrichten, auch mit Liebes – und „Vermissens“ – bekundungen… Sie hält enorm an ihm fest… Da ist’s schwierig…

    • Hallo Paula,
      vielen Dank für deinen Kommentar. Da gebe ich dir vollkommen recht. Wenn der Kontakt so aufrecht erhalten wird, ist der Aufbau neuen Vertrauens nicht möglich. Mein Artikel hier bezog sich auf Partnerschaften, bei denen die Affäre beendet und ein Neuanfang in der Beziehung versucht wird. Du beschreibst eine andere Situation. Dazu werde ich bald einen weiteren Artikel schreiben, der besser für dich passen wird. Ich wünsche dir viel Kraft in dieser für dich äußerst schwierigen Zeit.
      Viele Grüße
      Petra

  • Dieser Beitrag hat mir gerade sehr geholfen! Ich werde dann direkt anfangen und schauen was die Beziehung noch für gite seiten hat. Ich liebe diesen text und würde ihn gerne weiter empfehlen!

    • Hallo Elisa,
      es freut mich sehr, dass ich dich mit meinem Blogartikel so angesprochen habe. Es ist toll, wenn du den Text weiterempfiehlst, damit die Inhalte noch mehr Menschen weiterhelfen können. Teile den Link zum Blogartikel gerne z. B. per Email oder auf Facebook.
      Viele Grüße
      Petra

  • Wenn man weder eine Wiedergutmachung in Aussicht hat und die Achterbahn trotz ruhigen, wenn auch einseitigen, sehr tiefen Gesprächen weiter fährt… man das Gefühl hat der oder die gelähmte Betrüger*in ist sich selbst in seinen Gefühlen nicht sicher, betont aber die tolle alte Liebe andauernd und man auch keinen Abstand, aufgrund von gemeinsamen Verpflichtungen, einhalten kann…. Wird es irgendwie zum Horror um nicht Trauma zu sagen.

  • Hallo liebe Petra,
    ich finde jetzt nach den vielen Veröffendlichungen einfach auch den Mut was zu schreiben.
    Ich bin mit meinem Mann in diesem Jahr 35 Jahre zusammen und davon 17 Verheiratet. Unsere beiden Kinder sind schon ausgezogen und eigendlich wollten wir uns jetzt ein schönes Leben machen. Bis im vorigen Jahr ,wo ich meinem durch eine Nachricht auf seinem Handy erwischte. Er hatte eine sogenannte EMOTIONALE AFFÄRE….Nie vorher was darüber gehört!
    Ich will es kurz machen sonst schreib ich Weihnachten noch.
    Es kam zum großen Knall ,viel Lügen und trotzdem weiter machen hinter meinem Rücken weil die andere Person einfach sich mit dem Schluss machen zufrieden geben wollte ( seine Aussage)
    Nach gefühlten drei Monaten war dann doch irgendwie Ruhe, ich muss dazu sagen ,sie ist 15 Jahre Jünger auch Verheiratet und hat auch noch ein recht kleines Kind
    und seine Kollegin die sie heute noch ist.

    Im März ,diesen Jahres,ich hatte immer ein scheiß schlechtes Bauchgefühl hab ich ein zweites Handy von Ihm gut versteckt gefunden. Das hat er sich angeschafft oder eher diese Person hat ihm das besorgt und eingerichtet um mich weiterhin mit der hinter meinem Rücken zu hintergehen. Ich hatte ihn zuvor schon zwei mal darauf angsprochen ob er ein zweit Handy hat.Aber er hat es wegement abgestritten und mich für verrückt hingestellt.Nach dem das dann raus kam ,brach für mich erneut eine Welt zusammen und ich weiß nicht mehr wie es für mich weiter gehen soll.
    Er machte wieder mit Ihr Schluss und ich soll jetzt Vertauen und nach vorn gucken.Er hatte erneute fünf Monate mit der Kontakt, tgl.Telefonieren, WhatsApp ,Sparchnachrichten und es wurde sich zwischen durch auch immer mal getroffen….
    Mich ließ er in der ganzen Zeit in dem Glauben das er mit Ihr Abgeschlossen hat, er sie überhaupt heute gar nicht gesehen hätte und überhaupt was ich denn will…Unser Liebe ist so stark ,zwischen uns passt kein Blatt und schon gar nicht eine dritte Person! Das sagte er fast tgl.zu mir um mich in Sicherheit zu wiegen und somit ungestört mit der weiter machen zu können. Sex gab es nicht, ich habe den Chatverlauf beim Zweit Handy gelesen.Beim ersten Man des entdeckens hat er es von Ihr Löschen lassen.
    Ich könnt noch soviel schreiben .Nur soviel.mit diesem Betrug was nun zum zweiten mal hinter meinem Rücken ablief und das mit dem zweit Handy ist so krass das ich es einfach nicht verzeihen kann. Ih habe mich bereits um eine Wohnung bemüht und werde höchstwahrscheinlich aufziehen.Nach 35 Jahren!!
    Gibt es da überhaupt noch eine Chance das wieder hinzubekommen und das zu verzeihen? Wie gesagt,sie sehen sich tgl.
    Zur Paartherapie waren wir, ich schon eher weil ich vom ersten Mal schon riesige Schwierigkeiten hatte wieder zu vertrauen.Ich fahr zur Therpie und er traf siech mit ihr!

    Ich würde mich übereine Antwort wirklich sehr freuen
    Ich bin am Ende und total verzweifelt.Mein Vertauen ist komplett hin und seine Worte haben keine bedeutung mehr.

    Ganz liebe Grüße

    Monice

    • Hallo liebe Monice,

      danke für deinen sehr ausführlichen Kommentar. Dein Text hat mich dazu inspiriert, demnächst auch etwas über emotionale Affären zu veröffentlichen. Du bist damit nicht allein! Ich habe auch schon Gespräche mit Menschen geführt, deren Partner/innen eine emotionale Affäre hatten. Und ich habe auch schon Menschen beraten, die eine emotionale Affäre geführt haben und sich nicht trauten, darüber offen in ihrer Partnerschaft zu sprechen.

      Ja, ich weiß, dass so etwas auch in einer 35jährigen Beziehung passieren kann. Und ich weiß, dass es dich schrecklich schmerzen wird. Auch wenn es tatsächlich nie zum Sex gekommen ist, so bist du doch massiv belogen worden, wiederholt und über Monate. Das bewirkt natürlich den völligen Vertrauensverlust. Du schreibst, dass du bereits nach einer Wohnung suchst. Es klingt sehr danach, dass du dich trennen willst. Du fragst, ob es da überhaupt noch eine Chance gibt, das wieder hinzubekommen und zu verzeihen.

      Verzeihen kannst du nur etwas, was nicht immer weiter passiert. Was du beschreibst, sieht eher danach aus, als wenn dein Mann das nicht aufgeben will. Sie sehen sich ja auch noch weiterhin täglich. Daher denke ich, die Frage ist weniger, ob du verzeihen könntest. Es geht wohl eher darum, ob du dich mit seiner emotionalen Affäre arrangieren könntest. Wenn nicht: Zu einer Beziehung gehören zwei – für eine Trennung reicht eine Person.

      Ich kann dir hier keine weitere Beratung auf schriftlicher Weise geben. Was ich geschrieben habe, geht schon über das hinaus, was ich normalerweise auf diesem Wege leisten kann.

      Vielleicht hilft dir ein weiterer Blogartikel von mir: https://petra-ahrweiler.de/betrogen-worden-trauma/

      Ich bin gerne in einem Gesprächstermin für dich da. Du kannst ihn ganz einfach über meine Online-Terminbuchung klarmachen: https://www.etermin.net/petra-ahrweiler

      Viele liebe Grüße
      Petra

  • Ich habe gelernt, dass der Betrogene keine Schuld hat. Schließlich wäre es die Pflicht des Betrügenden gewesen, den Mund aufzumachen. Natürlich ist es viel einfacher, alles laufen zu lassen (die Mutti macht schon alles) und den Kick anderswo zu suchen. In meinem Falle habe ich von vielen Affären erfahren und zusätzlich, er war schon in seiner ersten Ehe so. Stimmt wohl doch das Sprichwort; wer einmal fremd geht, tut es immer wieder.

  • Das ist ein toller Beitrag. Vielen Dank!
    Mein Partner hat mir gestanden, mich während einer Reha betrogen zu haben. Wir lieben uns sehr und wollen unsere Ehe weiter führen.
    Was diesen Betrug ausgelöst hat, wissen wir mittlerweile. Dennoch habe ich enorme Ängste, bin verletzt und habe ständig Kopfkino, die Gedanken kreisen und ich habe Fragen über Fragen. Ich weiß, dass man diese nicht stellen sollte, aber tue ich es nicht, wird der Druck in mir und das Unbehagen immer größer und ist kaum aushaltbar. Habe ich eine Frage gestellt, kommen mir gleich weitere in den Kopf. Wie kann ich aus dieser Spirale heraus kommen?

    • Hallo Minka,
      ich freue mich sehr darüber, dass dir mein Artikel so gefallen hat. Was du beschreibst, kenne ich sehr gut von vielen Menschen, denen so etwas wie dir passiert ist. Deine Frage ist nicht in ein paar Sätzen beantwortbar. Aber ich habe speziell dazu einen kleinen Online-Kurs erstellt, der dir helfen wird, aus dieser Spirale heraus zu finden. Hier erfährst du mehr über den Kurs: https://petra-ahrweiler.de/glueck-filmvorfuehrer-onlinekurs/
      Viele liebe Grüße
      Petra

  • Geht das auch wenn der Ehemann Gefühle für seine Affäre hat? Oder ist es dann sinnlos? Können seine Gefühle für mich überhaupt wieder zurück kommen?

    • Hallo Sonja,
      ob seine Gefühle für dich zurückkommen können, kann ich dir leider nicht sagen. Es ist besser, wenn du das deinen Ehemann fragst. Vielleicht will er daran ja mit dir arbeiten, dass ihr beiden wieder eine glückliche Beziehung führen könnt. Vielleicht will er aber die Affäre auch weiterführen, dann ist die Frage, ob du damit leben könntest.
      Viele liebe Grüße
      Petra

  • Liebe Frau Ahrweiler,

    vielen Dank für Ihre Tipps und Anregungen, ich sehe mich und meine Vorstellungen/ Wünsche bei der Problematik sehr gut wiedergegeben und würde gerne genau so (soweit es bei uns passt) vorgehen.
    Mein Problem: Meine Frau (wir sind seit 19 Jahren ein Paar, haben 1 Kind) hat mir zwar ihre Affäre gestanden und sieht alles auch als eine Chance für uns, lässt sie aber weiter laufen, weil sie gerne neuerdings eine offene Beziehung führen möchte, was ich aber nicht kann/will. Ich kann zwar verzeihen, unter diesen Umständen kann ich aber kein Vertrauen wieder aufbauen.
    Haben Sie zu dieser Konstellation noch einen guten Tipp? Ich wäre Ihnen sehr dankbar!
    Herzliche Grüße!

    • Liebe Sandra,
      ich finde es toll, dass Sie verzeihen können und so sehr an sich sowie an Ihrer Beziehung arbeiten wollen. Wenn Ihre Frau eine offene Beziehung führen will, Sie aber das weder können noch wollen, dann sollten Sie auch Ihre eigenen Grenzen anerkennen. Zu einer Beziehung gehören zwei, zu einer Trennung reicht eine Person. Auch wenn Sie schon so lange zusammen sind und ein Kind haben, muss doch jede für sich selbst entscheiden, was sie mittragen kann und was nicht. Wenn Sie nun nicht mehr alles mitmachen und als Konsequenz sich trennen wollen, könnte Ihre Partnerin feststellen, dass ihr die 19jährige Beziehung wichtiger ist als eine offene Beziehung. Es kann natürlich auch bedeuten, dass Sie schmerzlich merken, Ihrer Partnerin ist die andere Person wichtiger. Doch wie viel wäre dann ein weiterer Kampf um die Partnerschaft es wert gewesen? Sorgen Sie für sich! Es ist völlig in Ordnung, keine offene Beziehung haben zu wollen! Wer keine Grenzen setzt, dem werden Grenzen immer wieder überschritten.
      Viel Kraft in dieser schweren Zeit wünsche ich Ihnen.
      Viele Grüße
      Petra

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